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Preise: Inflation auf niedrigstem Stand seit Juni 2007

Die Inflationsrate ist erstmals seit Juni 2007 unter der Marke von zwei Prozent geblieben. Besonders für die Weihnachtseinkäufer sind das gute Nachrichten: PCs und Fernseher sind billiger.

Dieses Jahr scheint es jemand mit den Weihnachtskäufern gut gemeint zu haben. Nachdem Verbraucher im vergangenen Winter hohe Aufschläge für fast alle Produkte in Kauf nehmen mussten (plus 3,2 Prozent), gaben sie in diesem November durchschnittlich nur 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr dafür aus. Die Inflationsrate blieb damit erstmals seit Juni 2007 unter der Marke von zwei Prozent, bis zu der die Europäische Zentralbank von stabilen Preisen spricht.

Der Auftrieb der Preise hat sich damit zum vierten Mal in Folge abgeschwächt. Dies ist insbesondere auf die schwächere Konjunktur und die damit verbundene gesunkene Nachfrage nach Rohstoffen zurückzuführen – der Rohölpreis ist seit seinem Rekordhoch im Juli auf rund ein Drittel gefallen. In Folge dessen gaben Verbraucher im November an den Tankstellen im Schnitt rund 13 Prozent weniger für Kraftstoffe aus als im Vorjahresvergleich. Ohne Einrechnung der Mineralölprodukte hätte die Inflationsrate im November deutlich höher bei zwei Prozent gelegen. Sehr viel teurer wurden allerdings einzelne Energiearten: Für Gas mussten Verbraucher 22,4 Prozent mehr bezahlen, für Strom rund sechs Prozent mehr.

Auch für Lebensmittel mussten Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Schokoladentafeln verteuerten sich um fast 19 Prozent, Kekse um 12,5 Prozent. Auch Brot und Fleisch kosteten deutlich mehr. Günstiger dagegen wurden Milch, Butter und Sahne. Nicht zuletzt haben sich Elektroartikel, wie Notebooks, Fernseher und DVD-Rekorder im Vergleich zu November 2007 um bis zu 25 Prozent verbilligt.

Dazu kam ein statistischer Effekt: Im November 2007 waren die Preise für Energie und Nahrungsmittel ungewöhnlich hoch – sie werden jetzt zum Vergleich für die Preisentwicklung im November dieses Jahres herangezogen.

Trotz des teils drastischen Preisrückgangs dürfte sich der Konsum 2009 nicht gut entwickeln. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK wird die Kaufkraft stagnieren. Insgesamt dürfte sie nur um 1,1 Prozent steigen. Selbst eine niedrige Inflationsrate wie im November würde das Plus aufzehren. (ysh/AFP)

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