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Wirtschaft: Pro Sieben Sat 1 legt auch ohne WM kräftig zu

Sendergruppe erwirtschaftet Rekordgewinn und will 2007 stärker wachsen als der Markt

Berlin - Sport ist nicht alles. Auch ohne Übertragungsrechte für Olympische Spiele und Fußball-WM hat die Fernsehsendergruppe Pro Sieben Sat 1 im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis verbucht. Der Überschuss des Medienkonzerns stieg 2006 um neun Prozent auf 240,7 Millionen Euro, der Umsatz wuchs um 5,8 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.

Die Sendergruppe stehe nach Jahren der Konsolidierung und Restrukturierung bestens da, sagte Vorstandschef Guillaume de Posch am Donnerstag in München. Ende 2006 war Pro Sieben Sat 1 für drei Milliarden Euro von den Finanzinvestoren KKR und Permira übernommen worden. Nun sei die Zeit gekommen, die Weichen für weiteres Wachstum zu stellen, sagte Posch. Dabei will die Münchner Gruppe auch in den Geschäftsbereichen außerhalb des werbefinanzierten Fernsehens zulegen.

Dazu gehören etwa der Quizsender 9 Live, der Umsätze vor allem durch Telefonanrufe macht, die Bezahl-Kanäle Kabel eins classic und Sat 1 Comedy sowie das Portal Maxdome, wo Kunden gegen Bezahlung Filme aus dem Internet laden können. Am Donnerstag meldete die Sendergruppe zudem, dass sie die Mehrheit an der Internetfirma Solute erwirbt, die die Preissuchmaschine billiger.de im Netz betreibt.

Der geplante Zusammenschluss mit dem TV-Konzern SBS, der ebenfalls den Finanzinvestoren KKR und Permira gehört, soll schnell vollzogen werden. SBS ist vor allem in Skandinavien und Osteuropa aktiv. „Wir werden im zweiten Quartal das Unternehmen genau auf seinen Wert überprüfen“, sagte Posch.

Zur guten Entwicklung im vergangenen Jahr hat dank höherer Werbeeinnahmen das Geschäft mit den werbefinanzierten TV-Sendern Pro Sieben, Sat 1, Kabel eins und N24 beigetragen, auch wenn deren Marktanteil nach 30,3 Prozent im Vorjahr auf 29,4 Prozent sank. Grund für den Rückgang sei, dass die großen Sportereignisse 2006 bei den Konkurrenten ARD, ZDF und RTL gelaufen seien.

Die von Wirtschaftsforschern erwartete anziehende Binnennachfrage wird sich nach Einschätzung der Sendergruppe positiv auf den TV-Werbemarkt auswirken. Daher hält sie ein Marktwachstum von zwei bis drei Prozent für realistisch. Pro Sieben Sat 1 wiederum will „das Wachstum des TV-Werbemarktes übertreffen“. vis/AFP/dpa

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