zum Hauptinhalt

Prozessauftakt: Wo sind die 230 Millionen Euro?

In einem der größten Fälle von Anlagebetrug hat der Prozess gegen einen weiteren Ex-Manager der Firma Phoenix Kapitaldienst begonnen. Ihm wird Betrug in Millionenhöhe vorgeworfen.

Frankfurt/Main - Dem 60-Jährigen, der Geschäftskunden und Großanleger in Skandinavien betreute, wird vor dem Landgericht Frankfurt schwerer Betrug mit einem Gesamtschaden von rund 230 Millionen Euro vorgeworfen. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft schaffte er von April 2001 bis März 2005 in 1814 Fällen Gelder von Anlegern zur Seite. Zum Prozessauftakt verweigerte der Angeklagte die Aussage.

Phoenix Kapitaldienst hatte mit Hilfe gefälschter Unterlagen Wertpapiergeschäfte vorgetäuscht und mehr als 30.000 Anleger um ihr Geld geprellt. Der Betrug war nach dem Tod des Firmengründers Dieter Breitkreuz aufgeflogen, Phoenix Kapitaldienst musste schließlich Insolvenz anmelden. Zwei Ex-Manager des Frankfurter Unternehmens waren im vergangenen Sommer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

3,3 Millionen Euro kassiert

Der von Kopenhagen aus agierende Skandinavien-Manager kassierte laut Ermittlungsergebnis rund 3,3 Millionen Euro für eigene Zwecke. Während sich das Deutschlandgeschäft von Phoenix mehrheitlich auf kleine Privatanleger konzentrierte, legten in Skandinavien meistens größere Unternehmen an. Auch ein großes schwedisches Möbelhaus und ein dänischer Spielwarenhersteller sollen zu den Geschädigten gehören.

Als erste Zeugin sagte die Ex-Geschäftsführerin Elvira R. (63) aus, die wegen Untreue bereits zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden war. Inwieweit der angeklagte Manager an verantwortlicher Stelle tätig war, wusste sie nicht zu schildern. Ein weiterer Deutschland-Manager von Phoenix soll in der kommenden Woche als Zeuge aussagen. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false