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Puma: Management wirbt für PPR

All die guten Worte haben nichts genutzt: PPR konnte bisher nur ganz geringe Mengen an Puma-Aktien erwerben. Das Übernahme-Angebot des Luxus-Konzerns läuft noch bis 20. Juni.

Herzogenaurach - Vorstand und Aufsichtsrat des Sportartikelherstellers Puma haben den Aktionären einen Verkauf ihrer Aktien an den französischen Luxusgüterkonzern PPR empfohlen. Der von PPR angebotene Preis von 330 Euro sei angemessen, betonte die Puma-Führung. Bislang seien erst zehn Aktien eingereicht worden, räumte Puma-Chef Jochen Zeitz ein. Die Puma-Aktie stand bei knapp 332 Euro, nachdem sie nach dem Bekanntwerden der Übernahmepläne im April kurzfristig auf über 350 Euro gestiegen war.

"PPR ist der ideale Partner für Puma", unterstrich Zeitz. Der auf Luxusgüter spezialisierte Konzern ebne Puma den weiteren Aufstieg ins Premium-Segment. "Wir unterstützen das Angebot, weil es den Interessen der Aktionäre und der Beschäftigten gleichermaßen dient", betonte der Puma-Chef. Er hob hervor, dass PPR nicht in die Unternehmensstruktur von Puma eingreifen wolle und auch keinen Personalabbau plane.

Zeitz: Zurückhaltung nicht ungewöhnlich

Die Zurückhaltung der Aktionäre sei nicht ungewöhnlich, sagte Zeitz. Es sei üblich, dass sie bis zur letzten Woche vor Ablauf der Frist (20. Juni) und teils sogar darüber hinaus mit dem Verkauf warteten, "bis man ein vernünftiges Ergebnis bekommt".

Bereits Mitte April hatte PPR über seine Tochterfirma Sapardis für 1,4 Milliarden Euro 27,1 Prozent der Puma-Anteile von den Tchibo-Erben Hertz erworben. Die Motivation der Franzosen, Synergieeffekte zwischen Puma und den anderen Konzernmarken zu erzielen, werde mit der Höhe der Beteiligung steigen, zeigte sich Zeitz überzeugt. Trotzdem werde sich PPR auch mit deutlich weniger als 100 Prozent der Anteile zufriedengeben.

Streit um den Preis

Der Puma-Vorstand stellte zugleich zwei Stellungnahmen der Investmentbanken Lehman Brothers und UBS vor, die die "finanzielle Angemessenheit" des Angebots stützten. Damit reagierte Puma auf Aussagen von Analysten, die in den vergangenen Wochen den Unternehmenskurs als unterbewertet bezeichnet und das Kursziel teils deutlich angehoben hatten.

Der frühere Handelskonzern PPR konzentriert sich zunehmend auf das weltweite Geschäft mit Luxusartikeln und großen Marken wie Gucci oder Yves Saint-Laurent. Der Konzern mit 78.000 Mitarbeitern kam 2006 auf 17,9 Milliarden Euro Umsatz. Puma setzte mit 7800 Mitarbeitern 2,4 Milliarden Euro um. (tso/dpa)

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