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Quartalszahlen: VW sieht Kooperation mit Porsche positiv

Positive Stimmung bei der VW-Hauptversammlung in Hamburg: Vor den Zahlen für das erste Quartal steht ein Plus und auch die Kooperation mit Porsche sieht VW-Chef Martin Winterkorn auf gutem Weg.

Europas größter Autobauer ist im ersten Quartal dank des Verkaufs des Lastwagengeschäfts in Brasilien an MAN um einen Verlust herumgekommen und könnte nun früher als erwartet Toyota als weltweiten Branchenprimus ablösen. Für die ersten drei Monate wies VW einen operativen Gewinn von 312 Millionen Euro aus. Ohne den Verkauf allerdings wäre ein Verlust in etwa gleicher Höhe angefallen.

VW sei in den vergangenen Monaten ein gutes Stück mit Porsche zusammengewachsen, sagte Winterkorn. Die Allianz habe "das Zeug, das Kraftzentrum der internationalen Automobilindustrie zu bilden". Als Beispiele für das Potenzial der Allianz mit Porsche nannte Winterkorn die gemeinsame Entwicklung der Geländewagen VW Touareg, Porsche Cayenne und Audi Q7 sowie den Bau der Luxuslimousine Panamera von Porsche und die Entwicklung von Hybrid-Antrieben.

Weder Winterkorn noch Aufsichtsratschef Ferdinand Piech gingen vor den Aktionären auf die Gerüchte um die Probleme bezüglich der Übernahme von VW durch Porsche ein. VW-Patriarch Piech hatte den VW-Porsche-Megakonzern anfangs unter seiner Führung aufbauen wollen, musste dann aber zurückstecken. Sein Cousin Wolfgang Porsche, Aufsichtsratschef bei Porsche, gewann vorübergehend die Oberhand. Er gilt als Befürworter eines Machtzentrums in Stuttgart.

Porsche hält knapp 51 Prozent an VW und will auf 75 Prozent aufstocken. Gestern hatte das Manager Magazin berichtet, dass Porsche bei der Kapitalbeschaffung in Schwierigkeiten geraten sei und deshalb eine Kapitalerhöhung plane und nach einem Großinvestor suche. Weder Porsche noch VW wollten das kommentieren. Vor diesem Hintergrund wird jedoch weiter spekuliert, VW könne das Automobilgeschäft von Porsche übernehmen, um dann unter Wolfsburger Führung einen Autokonzern zu schmieden, der neben Scania auch MAN kontrolliert. Wie die Financial Times Deutschland schreibt, soll angeblich Niedersachsen diese Pläne unterstützen. Das Land hält 20 Prozent an VW und hat dank des VW-Gesetzes eine Sperrminorität bei wichtigen Entscheidungen.

Wie die Frankfurter Allgemeine  Zeitung unter Bezug auf gut informierte Kreise berichtet, soll Porsche-Chef Wendelin Wiedeking zunehmend an Rückhalt bei den Eigentümerfamilien Porsche und Piëch verlieren. Sie hätten Angst, dass sich Porsche mit der Übernahme des 15 Mal größeren  Volkswagen-Konzerns übernehmen könnte. (sp/Reuters/dpa)

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