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Wirtschaft: Quirin macht Gewinn

Honorarberater-Bank mit 1,4 Millionen im Plus.

Berlin - Die Berliner Bank Quirin schreibt schwarze Zahlen. Im ersten Quartal 2013 betrug das Ergebnis der auf Honorarberatung spezialisierten Bank 1,4 Millionen Euro – 4,3 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, in dem die Bank noch einen Verlust von knapp drei Millionen Euro machte. Sowohl im Geschäft mit Privatkunden als auch im Bereich der Unternehmensfinanzierung habe die Bank wachsen können, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das meiste Geld kam aber durch eine Kooperation mit dem IT-Spezialisten Avaloq. Die gemeinsame Gesellschaft stellt Software für Bankenkunden bereit. Zudem hat die Bank ihre Barreserve steigern können.

Das Modell von Quirin als Honorarberaterbank ist in Deutschland bislang einzigartig. Anders als bei der Anlageberatung bei herkömmlichen Banken bekommen die Berater hier keine Provision aus den Wertpapiergeschäften. Stattdessen zahlt der Kunde das Beraterhonorar direkt: 150 Euro kostet die Quirin-Beratung pro Stunde. Dafür erstattet die Bank ihren Kunden die Provisionsgebühren, die sie für den Verkauf ihrer Produkte von den Fondsgesellschaften kassieren würde. Das Modell scheint anzukommen: Die Summe der betreuten Vermögen im Privatkundenbereich konnte die Bank in der ersten Jahreshälfte um 100 Millionen Euro auf 2,5 Milliarden Euro steigern. Auch die Kundenzahl stieg leicht an: Rund 9100 Kunden betreut das 1998 unter dem Namen Berliner Effektenbank gegründete Unternehmen. Im Honorarbereich konnte die Bank 400 Neukunden gewinnen.

In der Privatkundensparte setzt die Bank auf noch mehr Wachstum. War die Honorarberatung bislang ein Privileg vermögender Kunden, will Quirin von November an eine Online-Beratung anbieten. Diese soll den Kunden weniger kosten. Die genauen Details dazu will das Unternehmen Ende Oktober nennen. Bereits jetzt hat Quirin die persönlichen Beratungsdienstleistungen erweitert. Jetzt können Kunden auch Bewertungsgutachten auf geschlossene Beteiligungen und Analysen zu Lebensversicherungen bekommen. Damit reagiert die Bank auf die aktuellen Schwierigkeiten, überhaupt Renditen am Kapitalmarkt zu erwirtschaften. jur

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