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Wirtschaft: Rechner für die Handtasche

In der Welt der mobilen Computer gibt es zwischen Notebook und Taschencomputer eine weitere Kategorie: das Subnotebook. Geeignet sind die kleineren Geräte für alle, die ihre Daten immer dabei haben wollen und deren Rechner trotzdem in die Aktentasche passen soll. (22.03.2005, 11:39 Uhr)

München/Hannover - «Die im Vergleich zu ausgewachsenen Notebooks gesparten ein bis zwei Kilogramm mögen auf dem Papier nach wenig aussehen, aber im Mobilalltag sind das Welten», sagt Jörg Wirtgen, Redakteur bei der Zeitschrift «c't» in Hannover. In zwei Klassen teilt er die Subnotebooks ein: solche unter 1,5 Kilo und die mit knapp 2 Kilo Gewicht.

In der neuesten Generation sind die Subnotebooks laut Wirtgen echte Alternativen zu den «großen» Laptops geworden. «Bessere Displays und eingebaute CD- oder DVD-Brenner unterscheiden viele aktuelle Subnotebooks von ihren Vorgängern.» Auch Akku-Laufzeiten von mehr als fünf Stunden sind inzwischen möglich. Im Gegensatz zu Smartphones oder Taschencomputern (Palms), auf denen nur spezielle Software läuft, sind Subnotebooks uneingeschränkt nutzbar.

Oliver Mann hat Subnotebooks für das Stuttgarter Telekommunikations-Internetportal «Xonio» getestet und kommt zu folgendem Fazit: «Das sind vollwertige mobile Arbeitsstationen, mit denen man Präsentationen halten, ins Internet gehen und Filme anschauen kann.» Dennoch haben viele Subnotebook-Nutzer noch einen anderen Laptop oder einen PC im Gebrauch. «Und wenn nicht, dann stecken sie zumindest Tastatur und Display dazu», so Wirtgen.

Subnotebooks bedienen eine ganz spezielle Zielgruppe: «Businessleute, die viel unterwegs sind, schätzen vor allem das geringe Gewicht und die lange Akkulaufzeit.» Auch das Arbeiten an beengten Plätzen ist mit den Kleinen kein Problem mehr, sagt Axel Mino von der in München erscheinenden Computerzeitschrift «PC Professionell». «Ob im Flugzeug, in der U-Bahn oder im Café - das geht problemlos.» Wer gern und viel draußen arbeitet, muss allerdings darauf achten, dass die Helligkeit des Bildschirms stimmt. «150 Candela pro Quadratmeter sind Voraussetzung, andernfalls ist das Arbeiten unter freiem Himmel unmöglich», warnt Mino.

Um mit ihnen auf dem Schoß zu arbeiten, sind Subnotebooks allerdings mitunter zu schmal, sagt Oliver Mann. «Besonders Männern, die ja gern mal breitbeinig sitzen, rutscht der Rechner durch die Beine.» Die Tastaturen machen dagegen in der Regel keine Probleme, auch wenn die einzelnen Tasten zwangsläufig kleiner ausfallen als bei einem herkömmlichen Notebook. Einige Hersteller behelfen sich auch mit Doppelbelegungen oder ungewöhnlich angeordneten Tasten.

Oftmals begrenzt ist bei den kleinen Notebooks die Anzahl der Schnittstellen. Dennoch: Einen VGA-Monitorausgang, PC-Card-Steckplatz sowie Ethernet-, Modem- und USB-Anschluss haben fast alle. Auch das drahtlose Surfen und Übertragen von Daten per WLAN oder Bluetooth ist in der Regel kein Problem. Einzig bei extrem dünnen Subnotebooks sollte der Käufer einen besonders kritischen Blick auf die Steckplätze werfen: Diese könnten laut Wirtgen über keinen direkten LAN- oder VGA-Anschluss verfügen und müssen gegebenenfalls mit umständlichen Adaptern betrieben werden.

Waren Subnotebooks früher nur als Reiseschreibmaschine oder elektronischer Notizzettel zu gebrauchen, so haben sich Leistung und Ausstattung rasant an die eines «ausgewachsenen» Notebooks angenähert. «Neben den Office-Programmen laufen auch die gängigen 3-D-Spiele und DVDs flüssig», sagt Mino. Die eingebauten Festplatten mit 60 oder 80 Gigabyte Speicherplatz sind selbst für umfangreiche MP3-Sammlungen groß genug.

Die kleinen Notebooks der neuesten Generation sind auch erschwinglicher als früher. Waren vor zwei Jahren noch Preise zwischen 3000 und 4000 Euro normal, so sind Subnotebooks heute schon für 1000 Euro zu haben. Wer will, kann für die absoluten Leichtgewichte aber auch heute noch 3000 Euro ausgeben.

In Japan sind die ultraleichten Geräte weiter verbreitet als in Europa. «Beim Direktkauf im Ausland können Service und Support in Deutschland aber zum Problem werden», warnt Wirtgen. Hinzu komme, dass die Garantie manchmal nur im Kaufland gilt. Kein Problem stellten normalerweise die Netzteile dar, die meist mit verschiedenen Netzspannungen umgehen können. Schwierigkeiten könnten aber die Installation von Hardwaretreibern oder die Neubelegung einer mit asiatischen Schriftzeichen belegten Tastatur bereiten. (Von Verena Wolff, dpa) ()

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