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Wirtschaft: Rettung des Bau-Riesen auf Kosten der mittelständischen Bauwirtschaft?

Ein Insolvenzverfahren hätte bei Holzmann möglicherweise mehr Stellen gerettet als die jetzt mit Hilfe des Bundes eingeleitete Sanierung. Auch aus rechtlicher Sicht sei zu bedauern, dass der Insolvenzantrag zurückgezogen worden sei, meint Helmut Rödl, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsauskunftei Creditreform.

Ein Insolvenzverfahren hätte bei Holzmann möglicherweise mehr Stellen gerettet als die jetzt mit Hilfe des Bundes eingeleitete Sanierung. Auch aus rechtlicher Sicht sei zu bedauern, dass der Insolvenzantrag zurückgezogen worden sei, meint Helmut Rödl, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. "Es wäre ein Testfall für die neue Insolvenzordnung geworden." Jetzt müsse vor allem die mittelständische Bauwirtschaft die Sanierung von Holzmann bezahlen. Der Fall zeige auch, dass von einer wiederanziehenden Baukonjunktur keine Rede sein kann. In Westdeutschland bestünden zwar Hoffnungsschimmer, aber in Ostdeutschland gehe immer noch jede zweite Pleite zu Lasten der Bauwirtschaft. 1999 wird es hier knapp 7500 Pleiten geben. "Das sind zwar rund 350 Fälle weniger als 1998, doch bleibt der Bau der am meisten gefährdete Bereich."

Insgesamt ist die Zahl der Pleiten 1999 leicht zurückgegangen. Mit 33 500 Gesamtinsolvenzen wurde das Niveau von 1998 um 1,4 Prozent unterschritten. Bei den Firmenpleiten - 27 400 - gab es sogar einen Rückgang um 2,6 Prozent. In Ostdeutschland nahmen die Insolvenzen aber noch um gut ein Prozent auf 18 400 zu.

ro

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