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Wirtschaft: Rettungskonzept aus England für Cargolifter Luftschiffbauer ATG will mit seinem Konkurrenten kooperieren

Bedford (and/HB). Der britische Luftschiffbauer Advanced Technologies Group (ATG) erwartet bis Monatsende eine Einigung über ein Rettungskonzept mit dem deutschen Konkurrenten Cargolifter.

Bedford (and/HB). Der britische Luftschiffbauer Advanced Technologies Group (ATG) erwartet bis Monatsende eine Einigung über ein Rettungskonzept mit dem deutschen Konkurrenten Cargolifter. Wie ATG-Direktor Gordon Taylor am Mittwoch in Bedford erklärte, laufen die Verhandlungen über eine Kooperation „sehr positiv“. Allerdings werde das britische Unternehmen weder Schulden noch Vermögenswerte von Cargolifter übernehmen. Taylor: „Wir werden kein Geld in Cargolifter stecken.“ ATG-Gründer und Chairman Roger Munk bestätigte, dass es bei einer Kooperation vor allem um die gemeinsame Nutzung der Infrastruktur gehe.

ATG sei an der Nutzung der modernen Konstruktionshalle von Cargolifter im brandenburgischen Brand bei Lübben interessiert. Als Gegenleistung biete ATG an, seine lange Erfahrung im Luftschiffbau sowie seine fertigen Modelle in ein gemeinsames Geschäft einzubringen. Nach seinen Worten hat ATG mehrere Investoren und Kunden, die bei einer Einigung mit Cargolifter „sofort einsteigen“ würden. Dazu gehöre auch ein deutscher Kunde, der einen Auftrag für Werbezwecke unterzeichnen will.

ATG will zudem in den kommenden Tagen einen „bahnbrechenden Vertrag“ mit einem Konsortium aus dem Telekombereich bekannt geben. Die Briten bieten ihr unbemanntes Luftschiff StratSat als kostengünstige Alternative zum Aufbau von Handynetzen an. Die bemannte AT-Serie soll dagegen vor allem den Überwachungsmarkt bedienen, auf dem es seit dem 11. September eine starke Nachfrage gibt. Das Transportermodell SkyCat will ATG für den Frachtverkehr in verschiedenen Größen anbieten.

Dem britischen Unternehmen mangelt es bislang an einem geeigneten Produktionsstandort. ATG verfügt in Bedford nur über 80 Jahre alte Hangars, die im momentanen Zustand nicht für den Serienbau von Luftschiffen geeignet sind. Sollte es zu einer Kooperation mit Cargolifter kommen, könnte laut Munk bereits Anfang 2004 das erste Luftschiff aus der Halle in Brand fahren. Auch ATG steckt in den roten Zahlen, die verbliebenen 40 Mitarbeiter – noch vor einem Jahr waren 110 beschäftigt – bekommen zum Teil seit Monaten kein volles Gehalt mehr.

Der Insolvenzverwalter von Cargolifter, Rolf-Dieter Mönning, will der Gläubigerversammlung am 27. September ein tragfähiges Rettungskonzept vorlegen. Ein erstes Modell ist bereits gescheitert, da kein Investor gefunden wurde. ATG hat 420 Investoren, ist aber nicht börsennotiert.

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