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Nordbank

© dpa

Rettungspaket: HSH Nordbank beantragt 30 Milliarden Euro

Sie ist angeschlagen und braucht Hilfe: die HSH Nordbank. Nun hat sie eine Staatsbürgschaft von bis zu 30 Milliarden Euro beantragt. Die Finanzspritze soll der Bank aus den roten Zahlen helfen.

Die angeschlagene HSH Nordbank beantragt Staatsbürgschaften von bis zu 30 Milliarden Euro. Das teilte der Chef der gemeinsamen Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein, Hans Berger, am Montag nach einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates in Kiel mit. Ein Teil der Garantiesumme diene der Unterstützung der Geschäfte, der andere solle als Puffer genutzt werden, um für weitere Turbulenzen auf den Finanzmärkten gerüstet zu sein.

Berger kündigte außerdem an, dass die Bank nach vorläufigen Zahlen im Zuge der Finanzkrise Abschreibungen von 1,3 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten dieses Jahres vornehmen musste. Insgesamt sei ein Verlust von 360 Millionen Euro angefallen. Berger gab weiterhin keine Ergebnisprognose für 2008. Wegen der anhaltenden Marktturbulenzen seien weitere Wertberichtigungen nicht auszuschließen, sagte der Bankchef.

Marktführer im norddeutschen Firmenkundengeschäft

Die HSH Nordbank entstand 2003 aus der Fusion der Landesbanken in Kiel und Hamburg. In ihrem Heimatmarkt im Norden ist die Bank Marktführer im Firmenkundengeschäft. Dazu betreibt das Institut global die internationalen Geschäftsfelder Shipping, Transport, Immobilien und Erneuerbare Energien. Die HSH Nordbank ist ein führender Finanzdienstleister im Transportbereich und weltweit größter Schiffsfinanzierer. Im Immobiliengeschäft zählt sie zu den drei bedeutendsten Banken in Deutschland.

Die Bank mit einer Bilanzsumme von rund 204 Milliarden Euro beschäftigt weltweit rund 4900 Mitarbeiter und unterhält einen Doppelsitz in Hamburg und Kiel. Niederlassungen und Repräsentanzen arbeiten an zahlreichen Standorten in Europa, Asien und Amerika, einschließlich der wichtigen internationalen Finanzzentren New York, London und Luxemburg.

Seit 2006 ist die HSH Nordbank keine lupenreine öffentliche Bank mehr, da wesentliche Anteile werden von neun Investorengruppen rund um den US-Finanzinvestor J.C. Flowers gehalten. Größter Aktionär ist Hamburg mit 30,41 Prozent, Schleswig-Holstein hält 29,10 Prozent, der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein 13,20 Prozent. Bei der schleswig-holsteinischen Sparkassen-Vermögens- verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG liegen 1,62 Prozent und die von J.C. Flowers vertretenen Investorengruppen besitzen 25,67 Prozent. (saw/dpa)

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