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Wirtschaft: Rexrodt sieht Probleme bei Übergang ins Jahr 2000

BONN (wei).Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt hat die mittelständischen Unternehmen aufgerufen, die Probleme der Datenverarbeitung beim Übergang in das neue Jahrtausend ernst zu nehmen und ihre Lösung rechtzeitig in Angriff zu nehmen.

BONN (wei).Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt hat die mittelständischen Unternehmen aufgerufen, die Probleme der Datenverarbeitung beim Übergang in das neue Jahrtausend ernst zu nehmen und ihre Lösung rechtzeitig in Angriff zu nehmen.Auch die Verbraucher müßten sich damit auseinandersetzen sagte Rexrodt auf einer Veranstaltung des Deutschen Industrie- und Handelstages am Donnerstag in Bonn.Das "Jahr-2000-Problem" entsteht dadurch, daß bis vor wenigen Jahren Computerprogramme nur zweistellige Jahreszahlen enthielten, um damals teuren Speicherplatz zu sparen.Beim Sprung von der verkürzten Jahreszahl 99 auf die verkürzte Jahreszahl 00 könnten Rechner das Datum fälschlich als 1900 interpretieren und damit Maschinen abschalten, Renten falsch berechnen oder zu anderen Fehlfunktionen führen.Nach einer Umfrage der IHK Köln hat bislang nur die Hälfte der kleinen und mittleren Firmen etwas unternommen, um die Kontinuität ihrer Datenverarbeitung sicherzustellen.Viele hätten die Vorbereitungszeit und die Umstellungskosten unterschätzt, sagte DIHT-Hauptgeschäftsführer Franz Schoser.

Die Spitzenorganisation hat jetzt einen "Wegweiser zum Jahr-2000-Problem" herausgebracht, der über die Industrie- und Handelskammern bezogen werden kann.Er ermöglicht es den Unternehmen festzustellen, in welchem Umfang sie vom Überschreiten der Jahrtausendgrenze betroffen sind.Mit einer Checkliste können sie einen Status-Report erstellen und ihren Handlungsbedarf feststellen.Den Wegweiser erhält man auch als CD-ROM; er wird ergänzt durch Seminare, Beratungsangebote und Informationen, die über das Internet bereitgestellt werden.

In den meisten Kammern gebe es inzwischen einen "Jahr-2000-Beauftragten", sagte Schoser.Einzelne IHKs vermitteln außerdem Firmen, die die notwendigen Umstellungen vornehmen können und noch freie Kapazitäten in den nächsten eineinhalb Jahren haben.Nach den Worten des Wirtschaftsministers besteht Übereinstimmung darin, daß für die Lösung des Millenium-Problems die Anbieter und Nutzer der Computer zuständig sind.Er sei froh, daß niemand nach staatlicher Unterstützung rufe.Die Regierung fühlt sich aber in der Verantwortung, wenn es darum gehe, auf mögliche Schwierigkeiten aufmerksam zu machen.

Die Ausgangsbedingungen für einen reibungslosen Übergang in das Jahr 2000 hält man in Bonn für gut.Der Bund habe seine Hausaufgaben in seiner Verwaltung und sicherheitsrelevanten Bereichen jedenfalls gemacht, sagte Rexrodt.Noch nicht ausreichend sei das Problembewußtsein mit Blick auf solche Prozessoren, die versteckt in vielen technischen Geräten arbeiten, z.B.in Fahrstühlen, medizinischen Geräten, Videorecordern oder Autos.In jedem Haushalt gibt es im Durchschnitt 40 Mikrochips.Vielen Verbrauchern sei nicht bewußt, daß sie dadurch auch von dem "Jahr-2000-Problem" betroffen sein könnten.Ziel müsse es sein, sagt Rexrodt, daß Hersteller oder Verkäufer sich selbst verpflichten, die Verbraucher über die anstehenden Probleme aufzuklären.Das Wirtschaftsministerium selbst will das Faltblatt zu diesem Thema, von dem die ersten 70 000 Exemplare bereits vergriffen sind, erneut auflegen.

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