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Wirtschaft: Ryanair droht Millionenstrafe

EU-Kommission prüft Beihilfen

Brüssel /Frankfurt (Main) (sce/ebe/HB). Europas zweitgrößtem Billigflieger Ryanair droht eine Rückforderung illegaler Beihilfen in zweistelliger Millionenhöhe. Wie das Handelsblatt erfuhr, erwägt die EUKommission, die irische Fluglinie zur Rückerstattung unerlaubter Subventionen für den belgischen Provinzflughafen Charleroi zu verurteilen. In Branchenkreisen ist von einem Betrag zwischen 10 Millionen und 20 Millionen Euro die Rede. Die Brüsseler Behörde will das seit eineinhalb Jahren andauernde Prüfverfahren noch in diesem Monat abschließen. Ein Sprecher der zuständigen EU-Kommissarin Loyola de Palacio bestätigte, dass zahlreiche Vorteile, die Ryanair in Charleroi genieße, nicht mit den Wettbewerbsregeln der Gemeinschaft vereinbar seien. Ryanair bekommt von der Region Wallonien, in der der Flughafen liegt, reduzierte Start- und Landegebühren, Zuschüsse für Marketing und Fortbildung bis hin zur Übernahme der Hotelkosten für das Flugpersonal. Schätzungen der Kommission zufolge summieren sich die Finanzspritzen jährlich auf über acht Millionen Euro.

Als Reaktion auf das ungestüme Wachstum der Billigfluggesellschaften wird die Lufthansa in den nächsten Jahren offenbar mehr als die kürzlich verkündeten 2000 Stellen streichen. Das kündigte Lufthansa-Personalvorstand Stefan Lauer in der Mitarbeiterzeitung an.

Unterdessen verlautete aus Branchenkreisen, dass der britische Billigflieger Easyjet seine Expansion auf den deutschen Markt ausweiten will. Easyjet, das sich bis 2010 ein jährliches Wachstum von 25 Prozent vorgenommen hat, habe sich definitiv für einen Markteintritt in Deutschland entschieden, heißt es in Branchenkreisen. Starttermin soll der nächste Sommer sein. Als Favoriten für die erste deutsche Easyjet-Basis gelten Berlin-Schönefeld und Köln/Bonn – ausgerechnet jener Flughafen, an dem mit Germanwings und Hapag-Lloyd Express bereits zwei deutsche Airlines ihre Billigtickets anbieten.

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