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Wirtschaft: Sanierung bei Philips kommt nur schleppend voran Elektronikkonzern muss Besitz verkaufen, um profitabel zu sein

Berlin (msh). Der Elektronikkonzern Philips hat im zweiten Quartal wieder einen kleinen Nettogewinn von 42 Millionen Euro erwirtschaftet.

Berlin (msh). Der Elektronikkonzern Philips hat im zweiten Quartal wieder einen kleinen Nettogewinn von 42 Millionen Euro erwirtschaftet. Das ist der erste Gewinn seit fünf Quartalen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres verbuchte der Konzern wegen hoher Abschreibungen noch einen Verlust von 1,35 Milliarden Euro. Philips profitierte in den Monaten April bis Juni vom Verkauf einiger Beteiligungen und einem unerwartet guten Geschäft der JointVenture-Partner, die fast 200 Millionen Euro in die Kasse spülten.

In einzelnen Sparten hat Philips aber immer noch große Probleme. Der Umsatz sank um 18 Prozent auf 6,5 MilliardenEuro. Philips ist ein Mischkonzern, der Lampen, DVD-Player, Staubsauger und Rasierapparate herstellt. Auch Chips für Handys und Medizintechnik-Produkte sind im Programm. Im vergangenen Jahr verbuchte Philips noch einen Rekordverlust von 3,2 Milliarden Euro. Konzernchef Gerard Kleisterlee bemüht sich, mit der Schließung von Geschäftsteilen, Stellenstreichungen und dem Abbau von Kapazitäten das Unternehmen zu sanieren. Bis Ende 2004 will er eine Milliarde Euro sparen.

Im vergangenen Quartal betrug der Verlust 26Millionen Euro, den vor allem die Geschäftsbereiche Unterhaltungselektronik und Chips verursacht haben. Diese Sparten reagieren besonders empfindlich auf die Konjunktur. Belastend habe sich der starke Euro auf das Geschäft ausgewirkt, sagte Finanzchef Jan Hommen. Rund ein Drittel seines Umsatzes macht Philips in den USA. Sorgenkind bleibt die Unterhaltungselektronik, deren Umsätze um 18 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro eingebrochen sind. Eine Wende zeichnet sich in der Halbleitersparte ab. Zwar hat der Bereich erneut einen hohen operativen Verlust von 139 Millionen Euro verbucht, doch sind darin Kosten für die Restrukturierung enthalten. Philips hatte zwei Werke geschlossen, um die Kapazitäten zu verringern. „Die Auslastung bessert sich. Zieht der Markt an, kann Philips mit Chips bald wieder Gewinne machen“, sagt Theo Kitz, Analyst beim Bankhaus Merck Finck. Philips bekräftigte sein Ziel, im vierten Quartal 2003 in diesem Segment wieder profitabel zu werden.

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