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Wirtschaft: SAP gewinnt Marktanteile in den USA

Die Lizenzerlöse steigen dort um 70 Prozent/Starkes zweites Quartal

Berlin Der Softwarekonzern SAP hat nach einem starken zweiten Quartal seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt. Besonders erfolgreich lief das Geschäft in den USA, wo der Konzern Konkurrenten wie Oracle, Peoplesoft oder Siebel nach eigenen Angaben Marktanteile abjagen konnte. Weltweit stieg der Umsatz von SAP im zweiten Quartal um neun Prozent auf 1,8 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Reingewinn verbesserte sich um 14 Prozent auf 249 Millionen Euro. Um sein Wachstum weiter voranzutreiben, wird der Konzern bis zum Jahresende 2500 neue Mitarbeiter einstellen, kündigte SAP-Chef Henning Kagermann an. Das sind 1000 mehr als bislang geplant. Allerdings sollen die neuen Mitarbeiter für Vertrieb und Entwicklung überwiegend außerhalb Deutschlands in Niedriglohn-Ländern eingestellt werden.

SAP konnte sich vom negativen Trend anderer Softwarefirmen wie Siebel oder Peoplesoft absetzen, die schwache Quartalszahlen vorgelegt hatten. SAP stellt Software für die Steuerung betrieblicher Prozesse wie Buchhaltung, Personalwesen oder Kundenmanagement her. Den größten Umsatzsprung machte SAP in den USA, wo der Konzern seine Erlöse mit Software-Lizenzen um 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal steigern konnte. Die Entwicklung der Lizenzerlöse gilt als wichtige Größe, weil sie weitere Umsätze mit Services wie Wartung oder Schulung nach sich ziehen.

„Wir haben einen wachsenden Markt, aber er wächst nicht für alle“, sagte Kagermann. Nach Ansicht von Branchenexperten hat SAP in den USA auch vom Übernahmekampf zwischen Oracle und Peoplesoft profitiert. „Wenn die Kunden über den Fortbestand der Unternehmen verunsichert sind, suchen sie sich eher einen anderen Anbieter“, sagt Michael Busse, Technologieanalyst der Investmentgesellschaft Helaba Trust. SAP als Marktführer biete hier eine gute Alternative zu den etablierten Anbietern in den USA. Dort habe das Unternehmen durchaus noch Wachstumspotenzial. Während SAP auf dem Weltmarkt nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 55 Prozent hält, sind es in den USA nur 37 Prozent. In Europa gebe es zumindest „Zeichen der Stabilisierung“, sagte Kagermann. Deutschland schnitt mit einem Plus von zehn Prozent in Europa sogar überdurchschnittlich gut ab.

Die Finanzmärkte reagierten enttäuscht auf die Zahlen. Der Kurs der SAP- Aktie verlor mit fast vier Prozent stärker als der Gesamtmarkt. Viele Analysten hätten eine Anhebung der Umsatz- und Gewinnprognose erhofft, hieß es zur Begründung auf dem Parkett. msh

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