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Wirtschaft: Schering AG: Heute Start an der New Yorker Börse

Das Startsignal gibt der Chef persönlich: Um Punkt 9 Uhr 30 amerikanischer Zeit wird Schering-Vorstandsvorsitzender Giuseppe Vita an diesem Donnerstag die Glocke läuten und damit den Handel mit Schering-Aktien an der New Yorker Stock Exchange eröffnen. "Der gesamte Vorstand ist anwesend", kündigte ein Konzern-Sprecher an.

Das Startsignal gibt der Chef persönlich: Um Punkt 9 Uhr 30 amerikanischer Zeit wird Schering-Vorstandsvorsitzender Giuseppe Vita an diesem Donnerstag die Glocke läuten und damit den Handel mit Schering-Aktien an der New Yorker Stock Exchange eröffnen. "Der gesamte Vorstand ist anwesend", kündigte ein Konzern-Sprecher an. Der Börsenstart in New York ist Abschluss und Höhepunkt einer zweiwöchigen Road-Show durch die wichtigsten Handelsplätze Nordamerikas, mit der sich der Vorstand des Berliner Pharma-Unternehmens bei Investoren bekannt gemacht hat. Mit dem US-Börsengang will Schering die Aktionärsbasis in den USA verbreitern. Einige US-Fonds dürfen nach Angaben von Deutsche-Bank-Analyst Holger Blum keine Aktien von Unternehmen halten, die nicht in den USA gelistet sind. Der Analyst rechnet damit, dass Schering nun Zugang zu 200 bis 300 potenziellen Investoren erhält. Außerdem plant das Pharma-Unternehmen, nach dem Listing an der New Yorker Stock Exchange ein Aktienoptionsprogramm für Mitarbeiter aufzulegen. "In den USA ist das normal und im Wettbewerb um hochqualifiziertes Personal notwendig", sagte der Sprecher. Nach Angaben von Holger Blum konkurriert Schering sowohl mit "Big Pharma" als auch mit kleineren Biotech-Firmen. Dies sei vor allem in Kalifornien ein Problem, dem Standort der Schering-Tochter Berlex. Junge Biotech-Unternehmen haben einen Wettbewerbsvorteil: Sie zahlen zwar geringere Gehälter, versprechen ihren Mitarbeitern aber über Stock-Options hohe Gewinne.

Darüber hinaus will Schering durch die US-Börsennotierung eine Akquisitionswährung für geplante Zukäufe in den USA bereithalten. Analyst Blum geht davon aus, dass Schering relativ kleine Zukäufe im Umfang von 100 bis 300 Millionen Dollar plant. Schering-Chef Vita hatte bereits auf der Hauptversammlung im April angekündigt, das Engagement auf dem weltgrößten Pharmamarkt, auf dem 40 Prozent aller Umsätze erzielt werden, auszudehnen. Bis zum Jahr 2005 soll der US-Anteil von derzeit 21 Prozent (775 Millionen Mark) auf rund 30 Prozent des Konzernumsatzes steigen. Schering wird in den USA keine neuen Aktien, sondern so genannte American Depository Receipts (ADRs) ausgeben. Das sind Hinterlegungsscheine für nichtamerikanische Aktien, die stellvertretend für Aktien gehandelt werden. Die Federführung liegt bei der Investmentbank J. P. Morgan. Ein ADR entspricht dem Wert einer Schering-Aktie. Eine Kapitalerhöhung wird es nicht geben.

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