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Wirtschaft: Schering AG: Pharmakonzern will auch 2001 zweistellig wachsen

Schering hat das Jahr 2000 zum fünften Mal in Folge mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. "Wir sind doppelt so schnell wie der Welt-Pharmamarkt gewachsen", sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende Giuseppe Vita am Freitag in Berlin auf seiner letzten Bilanzpressekonferenz.

Schering hat das Jahr 2000 zum fünften Mal in Folge mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. "Wir sind doppelt so schnell wie der Welt-Pharmamarkt gewachsen", sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende Giuseppe Vita am Freitag in Berlin auf seiner letzten Bilanzpressekonferenz. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 4,49 Milliarden Euro (8,8 Milliarden Mark), das Ergebnis legte um 19 Prozent auf 640 Millionen Euro (rund 1,3 Milliarden Mark) und der Konzerngewin stieg um 24 Prozent auf 336 Millionen Euro (657,9 Millionen Mark). Auch für das Jahr 2001 kündigte Finanzvorstand Klaus Pohle ein zweistelliges Gewinnwachstum und einen Umsatzzuwachs von "mehr als zehn Prozent" an. Erfolgreichstes Produkt war das Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon.

Der Kurs der Schering-Aktie verlor bis zum Freitagnachmittag in einem schwachen Markt fast vier Prozent auf 52,95 Euro. Grund dafür waren nach Analystenauskunft nicht die Zahlen, die bereits weitgehend bekannt waren. Entscheidend war die Nachricht, dass Schering seine Biotechnologie-Tochter Metagen nun doch nicht im Jahr 2002 an die Börse bringen will. "Erst verschieben sie den Börsengang, dann visieren sie das Jahr 2002 fest an und jetzt lassen sie es ganz sein", sagte SGZ-Bank-Analyst Carsten Riester. Finanzvorstand Pohle sagte, es sei "vollkommen unnötig", in 2002 an die Börse zu gehen. "Was sollen wir jetzt mit so viel Geld?"

Schering gab am Freitag bekannt,50 Prozent von Metagen an eine große Venture-Capital-Gesellschaft verkauft zu haben. Die Verträge seien in der Nacht zum Freitag in der Schweiz unterzeichnet worden, sagte Pohle. Den Namen des Investors und die Höhe der Beteiligung will Schering erst am Montag bekannt geben. Der Pharmakonzern wird künftig noch 43,5 Prozent an dem Biotech-Unternehmen halten, das Management der AG weitere 6,5 Prozent.

Die 24-prozentige Finanzbeteiligung an Aventis Crop Science will Schering nicht aufstocken, sondern "langfristig in eine Pharma-Aktivität umwandeln", wie Pohle sagte. "Wir werden unseren Anteil versilbern, wenn wir einen adäquaten Preis dafür bekommen." Unklar sei noch, ob die Steuerfreiheit für den Verkauf von Beteiligungen ab 2002 auch für den Verkauf der Aventis Crop Science gelte, da der Pflanzenschutzhersteller durch Ausgliederung aus dem Unternehmen geschaffen worden sei. Für das laufende Jahr erwartet Pohle einen deutlich positiven Finanzbeitrag aus der Aventis-Crop-Science-Beteiligung.

Nach dem Rekordergebnis des vergangenen Jahres werde das Betriebsergebnis im laufenden Jahr nur noch einstellig steigen, sagte Pohle. Als Grund nannte er hohe Marketingkosten für neu eingeführte Produkte, insbesondere in den USA, und Investitionen in neue Anlagen. Neben dem Hauptumsatzbringer Betaferon setzt Schering für die Zukunft vor allem auf die neue Antibaby-Pille "Yasmin". Wegen der unerwartet großen Nachfrage komme es bereits jetzt zu Kapazitätsengpässen, sagte Pohle. Mit dem Medikament Campath, für das die Zulassung in den USA in den nächsten zwei Monaten erwartet wird, will Schering seine Position in der Krebsbehandlung stärken. Hauptumsatzträger bleibt Betaferon, von dem Schering im vergangenen Jahr 593 Millionen Euro umsetzte - gegenüber 1999 eine Steigerung um 31 Prozent.

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