zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Schlag gegen Raubkopierer ausgeweitet Ermittlungen jetzt auch gegen 45 000 Nutzer

Berlin Nach der Polizeiaktion gegen gewerbliche Raubkopien-Anbieter ermitteln Staatsanwälte nun auch gegen die 45000 Kunden einer illegalen Internetseite, die Kinofilme und Computerprogramme zum Herunterladen angeboten hatte. Die vier mutmaßlichen Betreiber waren am Donnerstag verhaftet worden.

Berlin Nach der Polizeiaktion gegen gewerbliche Raubkopien-Anbieter ermitteln Staatsanwälte nun auch gegen die 45000 Kunden einer illegalen Internetseite, die Kinofilme und Computerprogramme zum Herunterladen angeboten hatte. Die vier mutmaßlichen Betreiber waren am Donnerstag verhaftet worden. Es handelt sich, wie berichtet, um einen Münchener Anwalt und drei 19- bis 30-jährige Thüringer. Hinsichtlich der Nutzer des kriminellen Raubkopien-Netzwerks müsse „im Einzelfall geprüft“ werden, ob sie vorsätzlich gegen das Urheberrecht verstoßen haben, sagte am Freitag der Leitende StaatsanwaltHans-Joachim Petri von der federführenden Staatsanwaltschaft in Mühlhausen. Allerdings würden nicht alle Verfahren zu Strafen führen, fügte ein weiterer Staatsanwalt hinzu. Voraussichtlich müssen in erster Linie diejenigen Kunden mit Strafverfolgung rechnen, die zusätzliche Kopien der heruntergeladenen Filme oder Programme herstellten und kommerziell weiter verbreiteten.

„Wo der Verdacht auf gewerbliche Nutzung besteht, wird es sicherlich Folgeverfahren geben“, teilte die Gesellschaft zur Verfolgung von Urherberrechtsverletzungen (GVU) mit. Die im Auftrag der Film- und Computerindustrie tätige Organisation hatte Anzeigen gegen die vier Festgenommenen gestellt. Mit Ausnahme des 19-Jährigen sitzen sie seit Donnerstag in Untersuchungshaft.

Die Behörden beschlagnahmten bislang rund ein Viertel der illegalen Einnahmen, die etwa eine Million Euro betragen haben sollen. Die Internetseite „ftpwelt.com“ hatte vor allem Kopien neuer Kinofilme angeboten – zum Teil schon vor dem Leinwandstart. Die Tarnung über Briefkastenfirmen und Rechenzentren im Ausland flog auf, nachdem ein Hacker Zugriff auf die Rechner bekommten und brisantes Material gesammelt hatte. Dieses ging über einen Mittelsmann unter anderem der Polizei, der GVU und dem Tagesspiegel zu. CD

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false