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Schmiergeldaffäre: US-Aktionär verklagt Siemens

Die Affäre um schwarze Kassen im Technikkonzern Siemens zieht in den USA juristische Kreise: Ein US-Anleger verklagt den gesamten Vorstand und Aufsichtsrat - er will Schadensersatz.

München - Ein amerikanischer Siemens-Aktionär habe gegen den gesamten Vorstand und Aufsichtsrat der Siemens AG sowie ehemalige Siemens-Vorstände und Aufsichtsräte vor dem Obersten Gerichtshof des Staates New York Klage eingereicht, er fordere Schadensersatz, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet. Die Beklagten sollten für alle Schäden im Zusammenhang mit dem Schmiergeldskandal persönlich geradestehen, hieß es. Ein Siemens-Sprecher bestätigte die Klage, wollte das Verfahren aber nicht kommentieren.

Bei dem zivilrechtlichen Verfahren vor dem Gericht handelt es sich laut "Handelsblatt" um eine abgeleitete Klage. Dabei verklagt ein Aktionär - quasi stellvertretend für das Unternehmen - das Management. Diese Verfahren sind in den Vereinigten Staaten sehr beliebt, wenn Pflichtverletzungen des Managements vermutet werden, aber davon ausgegangen wird, dass die Firmenleitung nicht ausreichend für Aufklärung sorgt. In diesem Fall wirft der Kläger dem Aufsichtsrat und dem Vorstand vor, ihre Aufsichtspflichten verletzt und dem Unternehmen dadurch massiv geschadet zu haben. Zur Begründung der Klage werden die Berichte des Konzerns an die US-Börsenaufsicht SEC und Presseberichte herangezogen. (tso/AFP)

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