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Wirtschaft: Schneider Electric gibt Fusionspläne mit Legrand auf

Widerstand in der EU-Kommission und im Management war zu groß

Paris (abo/HB). Die Schneider Electric S.A. hat die Fusion mit dem Konkurrenten Legrand S.A. abgesagt. Statt dessen verkauft der größte französische Elektrokonzern sein Paket von 98,1 Prozent an Legrand für 3,6 Milliarden Euro an ein InvestorenKonsortium. Die auch in Deutschland mit etlichen Töchtern vertretene Schneider Electric will laut Vorstandschef Henri Lachmann bis zu zwei Milliarden Euro aus der Summe für Zukäufe nutzen. Dabei denkt er auch an Unternehmensteile des in Schwierigkeiten geratenen Konkurrenten ABB. „Es gibt Bereiche, die uns sehr wohl interessieren, und wir werden sie es wissen lassen.“ Mit den Zukäufen will Schneider das nötige Gewicht gegen Siemens und General Electric aufbringen.

Schneider hatte geplant, mit Legrand zum Weltmarktführer bei Elektrozubehör aufzusteigen und daher 6,4 Milliarden Euro für den Legrand-Anteil bezahlt. Im Oktober 2001 jedoch lehnte EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti die Pläne ab. In der Folge geriet die Fusion unter Zeitdruck, denn erst ein Jahr später verwarf der Europäische Gerichtshof das Fusionsverbot. Daraufhin beantragte Schneider die Fusion erneut und war auch zu Zugeständnissen an die Wettbewerbshüter bereit. Diese jedoch gingen der Legrand-Führung offenbar zu weit, sie klagte erfolgreich gegen Schneider vor einem französischen Gericht. Die Börse reagierte verhalten, Schneider-Aktien stiegen gegen den Markt um etwa ein Prozent.

Offenbar erwägt Lachmann Aktienrückkäufe. Man wolle die Gewinne der Aktionäre höchstens zwei Jahre lang verwässert lassen. Schneider-Chef Lachmann machte Brüssel für das Scheitern der Pläne mitverantwortlich: „Die EU-Kommission hatte Abtretungsvorstellungen, die wir als unangemessen betrachten“.

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