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Wirtschaft: Schrempps Schüler fliegt raus

Von Alfons Frese So schnell gibt Jürgen Schrempp nicht auf. Wer in den vergangenen Tagen über das Ende des Weltstrategen spekuliert hat, der kennt Schrempp nicht richtig.

Von Alfons Frese

So schnell gibt Jürgen Schrempp nicht auf. Wer in den vergangenen Tagen über das Ende des Weltstrategen spekuliert hat, der kennt Schrempp nicht richtig. Die Tage nach dem Rückzug bei Mitsubishi bis zur gestrigen Aufsichtsratssitzung hat der DaimlerChrysler-Chef genutzt: Das Aufsichtsgremium stellte sich hinter ihn und stützt seine Strategie eines global agierenden Unternehmens mit Töchtern oder Beteiligungen in Asien, USA und Europa. Dagegen ist die Personalie an der Mercedes-Spitze allerdings eine große Überraschung – und eine Niederlage für Schrempp. Zwei Tage vor Dienstbeginn hat der Aufsichtsrat Wolfgang Bernhard gestoppt. Eigentlich sollte der Schrempp-Zögling und Chrysler-Vize Bernhard Mercedes-Chef und damit erster Kandidat für die Nachfolge Schrempps werden. Eigentlich. Der Aufsichtsrat hat nun entschieden, dass die Lebensarbeitszeit von Jürgen Hubbert, der im Juli den 65. Geburtstag feiert, verlängert wird. Hubbert agiert seit vielen Jahren und überaus erfolgreich als Mercedes-Boss und damit an der Spitze der wichtigsten Marke des Konzerns.

Seit wenigen Wochen ist der 43-jährige Bernhard in Stuttgart, um für die Mercedes-Spitze eingearbeitet zu werden. Und dabei ist etwas sehr schief gelaufen. Der nassforsche Bernhard hat sich mit zu vielen Akteuren des Mercedes-Establishments angelegt: Den Arbeitnehmervertretern, Führungskräften, Zulieferern und schließlich auch mit Hubbert selbst. Bernhards Zeit bei Daimler-Chrysler ist jetzt so gut wie vorbei. Und Schrempp hat einen Lieblingsschüler verloren. So geht der Daimler-Chrysler-Boss gestärkt und doch geschwächt aus der Aufsichtsratssitzung von New York.

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