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Wirtschaft: Schwacher Dollar wird zur Belastung Erträge der europäischen

Unternehmen leiden

Frankfurt (Main) (pf/ina/HB). Die Ausgangslage beim Start in die neue AktienHandelswoche ist denkbar schlecht: An den europäischen Märkten sind die Kurse inzwischen auf ein Sechsjahrestief gesackt. Ein höherer Ölpreis und der weiter absackende Dollar dürften die Erträge der europäischen Unternehmen belasten. Der Ölpreis stieg am Freitag auf das höchste Niveau seit über zwei Jahren, während der Euro die Marke von 1,10 Dollar deutlich überwand und auf diesem Niveau ein Vierjahreshoch markierte.

Dagegen ignorierte die amerikanische Börse die enttäuschenden Zahlen vom US-Arbeitsmarkt und schloss mit freundlicher Tendenz. Derzeit überlagert die Irak-Krise viele andere Einflussfaktoren. Das geringe Tagesvolumen der letzten Wochen legt Zeugnis ab für das mangelnde Anlegervertrauen in den Aktienmarkt. Der Starinvestor Warren Buffett, von seinen Anhängern als „Orakel von Omaha" vergöttert, schrieb letzte Woche in einem Vorausbericht zu seinem Brief an die Aktionäre, selbst nach dem dreijährigen Kursverfall, der Aktien zweifellos attraktiver gemacht habe, sei sein Interesse für Aktien mit wenigen Ausnahmen sehr gering. In dieser Woche gibt Washington die Einzelhandelsumsätze im Februar bekannt (Donnerstag) und Freitag sind Verbraucherpreisindex, Industrieproduktion und Verbrauchervertrauen im März fällig.

Die Commerzbank schreibt in ihrem aktuellen Inlandsausblick, erst bei einer „Lösung der geopolitischen Fragen“ würden „die sich langsam verbessernden Fundamentaldaten vieler Unternehmen und insbesondere die niedrigen Bewertungen deutscher Titel den Märkten neues Leben einhauchen". Etwas hoffnungsfroher scheint die DZ Bank die Lage rund um den Globus zu beurteilen. Das Institut glaubt sogar, auf einen Krieg könnten die Börsen zumindest kurzfristig positiv reagieren, „da die Unsicherheit zunächst einmal ein Ende hat“. Eine Rechnung des US-Investmenthauses Goldman Sachs illustriert die große Anfälligkeit der europäischen Firmen für eine anhaltende Dollar-Talfahrt. Danach drückt ein Minus von zehn Prozent gegenüber dem Euro die Gewinne um durchschnittlich vier Prozent. Die US-Währung ist in den vergangenen zwölf Monaten schon um rund 20 Prozent gefallen.

In der laufenden Woche veröffentlichen einige Großunternehmen ihre Bilanzzahlen. Aus der Finanzbranche AMB Generali und die italienische Unicredito am Dienstag sowie die französische Credit Agricole und die schweizerische Julius Bär am Mittwoch. Dazu kommen am Freitag Comdirect. Unter den weiteren interessanten Unternehmen sind Deutsche Telekom, die am Montag Zahlen veröffentlicht, am Dienstag Volkswagen, am Mittwoch Fraport, Gehe und IVG. Am Donnerstag schließen sich Bayer, Aixtron und die belgische Delhaize an.

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