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Wirtschaft: Schweigsame Versicherer

Von Daniel RheePiening Naturkatastrophen richten weltweit immer größere Schäden an. Das ist das Fazit 2002 der Münchener Rückversicherung.

Von Daniel RheePiening

Naturkatastrophen richten weltweit immer größere Schäden an. Das ist das Fazit 2002 der Münchener Rückversicherung. Ein Ergebnis, das kaum jemanden überraschen dürfte, der sich an die Überschwemmungen, Erdbeben und Umweltdesaster des vergangenen Jahres erinnert. Der Klimawandel ist schuld, der sorglose Umgang mit der Umwelt, stellt die Versicherung fest. Und zum Anderen steigt ganz einfach der Wert der Güter, die dabei vernichtet werden. Mit der Weiterentwicklung der Weltwirtschaft wird die Welt wertvoller, wenn man sie mit den Augen eines Versicherers betrachtet. Die Häuser der Menschen werden größer, vor immer mehr Türen steht auch ein Auto.

Doch so detailliert und einsichtig die Auskünfte der Münchener Rück auch sein mögen, in einem Punkt gibt sich der deutsche Konzern zugeknöpft. Er hütet sich davor, die Schadenszahlen auch für das eigene Haus bekannt zu geben. Diese wären auch deshalb von besonderem Interesse, weil sie die Kosten der Überschwemmungen an Elbe, Donau und Moldau für den Konzern zeigen würden. Die Schadenssumme, die das Münchener Haus schließlich zu tragen hat, wird jedoch erst im Frühjahr bekannt gegeben werden. Zwar beteuert man an der Isar, dies sei noch nie anders gewesen, aber gerade im abgelaufenen Jahr nützt die späte Veröffentlichung der Versicherung. Denn die Börse hätte wohl eindeutig auf Millionen-Rückstellungen reagiert. Am letzten Handelstag des Jahres wäre der Aktienkurs noch einmal unter Druck geraten. Und mit einem Minus von rund 62 Prozent seit Jahresbeginn hat die Versicherung ohnehin schon deutlich schlechter abgeschnitten als die meisten anderen Werte im Dax.

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