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Wirtschaft: Schwer erkältet

Die DAK-Gesundheit legt Zahlen zum Krankenstand 2013 vor.

Berlin - Erinnern Sie sich noch? Im vergangenen Jahr gab es einen langen, harten Winter – mit viel Schnee noch bis in den April hinein. Das hat sich auch beim Krankenstand bemerkbar gemacht. Viele Menschen litten unter Erkältungskrankheiten. So stieg die Anzahl der Fehltage wegen Husten und Schnupfen um ein Viertel, wie die Ersatzkasse DAK-Gesundheit unter ihren 2,7 Millionen erwerbstätigen Versicherten ermittelt hat. Demnach ist die Zahl der Arbeitsausfälle insgesamt erneut von 3,8 auf vier Prozent gestiegen. Das bedeutet: Im vergangenen Jahr waren im Durchschnitt an jedem Tag vier von 100 Beschäftigten krankgeschrieben. Neben den Erkältungskrankheiten nahmen auch psychische Erkrankungen zu, im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent. Am häufigsten fallen Mitarbeiter aber immer noch wegen Rückenschmerzen, also Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems aus.

Die Krankenkassen melden die Krankenstände regelmäßig an das Bundesgesundheitsministerium und geben auch eigene Gesundheitsreports heraus. Die BKK (mit 4,8 Millionen beschäftigten Mitgliedern) legte ihren Bericht für 2013 bereits im vergangenen September vor. Auch dort standen Erkrankungen des Bewegungsapparats auf Platz eins der Arbeitsunfähigkeitstage der Pflichtmitglieder. Sie machten dort sogar 26,5 Prozent der Ausfalltage aus. Die DAK wiederum will ihren ausführlichen Report mit weiteren Details im Februar vorstellen.

Klar ist schon jetzt, dass vor allem der lange Winter eine entscheidende Rolle für die sprunghafte Zunahme der Ausfalltage bei Erkältungskrankheiten gespielt habe. „Gegen kaltes Wetter und die damit verbundenen Risiken kann man sich nicht wirklich wappnen“, erläuterte DAK-Chef Herbert Rebscher. Allerdings sei das kein Anlass zur Besorgnis, denn der Anstieg des Krankenstands sei nicht dramatisch, und Erkältungswellen habe es immer gegeben. Die Welle von 2013 spiegelt sich deutlich in der aktuellen Statistik wider, nach der Husten, Bronchitis und Lungenentzündung 17,3 Prozent aller Fehltage im Jahr 2013 verursacht haben. 2012 habe ihr Anteil hingegen noch bei 14,5 Prozent gelegen.

Weiter ermittelte die DAK, dass sich 2013 erstmals mehr als die Hälfte aller erwerbstätigen Versicherten (50,6 Prozent) mindestens einmal im Jahr von einem Arzt haben krankschreiben lassen. Psychische Leiden stiegen dabei erneut leicht an. Sie verursachten rund fünf Prozent mehr Fehltage als 2012 und rangierten auf der Liste der wichtigsten Diagnosen für Ausfalltage auf Platz drei.

Die Branchen mit dem höchsten Krankenstand waren 2013 nach den Daten der DAK das Gesundheitswesen selbst mit 4,6 Prozent und die öffentliche Verwaltung mit 4,5 Prozent. Das passt zu den Daten, die vor kurzem die Finanzverwaltung des Berliner Senats (für das Jahr 2012) vorlegte. Demnach ist ein deutscher Arbeitnehmer jedes Jahr im Durchschnitt zwei Wochen krank. Die Zahl der jährlichen Krankentage pro Kopf in der Berliner Verwaltung ist jedoch mittlerweile auf 38 gestiegen. Während die Mitarbeiter der Berliner Verwaltung also im Schnitt fünfeinhalb Wochen an ihrem Arbeitsplatz fehlen, bleiben die Kollegen in den Bundesbehörden nur knapp drei Wochen krankheitsbedingt fern. Ein Grund für die hohe Anzahl der Fehltage dürfte in der Alterstruktur der Mitarbeiter in den Berliner Behörden liegen: Das Durchschnittsalter beträgt hier 50 Jahre.

Übrigens: Nach den Daten der DAK weisen die Bereiche Datenverarbeitung und Informationsdienste mit drei Prozent den niedrigsten Krankenstand auf.Corinna Visser

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