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Wirtschaft: Siemens erhöht Druck bei Alstom Angebot für Turbinen Klage wird vorbereitet

Paris – Im Ringen um den Rettungsplan für den französischen IndustrieKonzern Alstom erhöht Siemens den Druck. Nach Informationen der französischen Wirtschaftszeitung „La Tribune“ hat der deutsche Konzern bereits ein gezieltes Angebot vorgelegt, wie Siemens beim Turbinengeschäft von Alstom einsteigen kann, ohne dass dafür der gesamte Alstom-Konzern zerschlagen werden muss.

Paris – Im Ringen um den Rettungsplan für den französischen IndustrieKonzern Alstom erhöht Siemens den Druck. Nach Informationen der französischen Wirtschaftszeitung „La Tribune“ hat der deutsche Konzern bereits ein gezieltes Angebot vorgelegt, wie Siemens beim Turbinengeschäft von Alstom einsteigen kann, ohne dass dafür der gesamte Alstom-Konzern zerschlagen werden muss. Gleichzeitig hat Siemens seine Anwälte damit beauftragt, eine Klage gegen den geplanten Rettungsplan für Alstom zu prüfen, sollte die EU-Kommission einen Plan genehmigen, der keine Öffnung Alstoms für industrielle Partner vorsieht.

EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er einen Einstieg industrieller Partner wie Siemens bei Alstom begrüßen würde. Monti will offenbar der erneuten Rekapitalisierung Alstoms mit staatlicher Hilfe nur zustimmen, wenn sich Alstom für Partner öffnet. Wie dies genau aussehen soll, ist der Knackpunkt in den Verhandlungen zwischen der EU-Kommission und der französischen Regierung.

Unterdessen bekräftigte ein Sprecher des französischen Finanzministeriums, dass bei dem geplanten Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Frankreichs Premierminister Jean-Pierre Raffarin zum Thema „Industriepolitik“ die Chefs von Alstom und Siemens nicht teilnehmen würden; dies habe nie zur Debatte gestanden. Einen Termin gebe es noch nicht. Ein Sprecher der Bundesregierung sagte in Berlin, das Treffen werde „sicher nicht mehr im Mai“ stattfinden. Ob an den Gesprächen auch Vertreter von Siemens teilnehmen werden, ließ er offen.

Nach den Eckpunkten, die bereits durchgesickert sind, sieht der Rettungsplan vor, Alstom mit Hilfe der französischen Regierung und der Gläubigerbanken neues Kapital in Höhe von zwei Milliarden bis 2,5 Milliarden Euro zuzuführen. Dafür sollen zum Großteil Schulden in Eigenkapital umgewandelt werden. Damit die EU den Plan schluckt, soll Alstom Teilbereiche aus seinen Sparten Energie (Turbinen) und Transport (Zugtechnologie wie TGV) veräußern. ali

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