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Wirtschaft: Siemens hofft auf zweiten Transrapid

Unternehmen sieht gute Chancen für Folgeauftrag in China / Preisverhandlungen vor Abschluss

Berlin (pet). Der SiemensKonzern sieht gute Chancen, in China einen Folgeauftrag für den Transrapid an Land zu ziehen. „Wir glauben, dass wir die nächste Strecke in China gewinnen werden“, sagte Hans Schabert, Vorstandsmitglied der Verkehrstechnik-Sparte Siemens Transportation Systems am Donnerstag in Berlin. Damit scheint wieder Bewegung in die Verhandlungen zu kommen. Erst vor einer Woche hatte die chinesische Bauleitung in Shanghai die Erwartungen für Folgeprojekte gedämpft. An weitere Strecken sei nur zu denken, wenn die deutschen Konzerne ihre Preise deutlich senken würden, hieß es. Eine Entscheidung werde erst im kommenden Jahr fallen.

Neben Siemens ist auch Thyssen-Krupp an dem Bau der ersten Transrapid-Strecke in China beteiligt. Die 30 Kilometer lange Strecke soll den Flughafen in Shanghai mit einem Hochhausviertel am Stadtrand verbinden und kostet rund 1,2 Milliarden Euro. Anfang 2003 soll die Strecke offiziell eingeweiht werden. Nur, wenn der Transrapid auf dieser Pilotstrecke zuverlässig funktioniert, kann Siemens auf größere Folgeaufträge in China hoffen. Zu den Projekten gehört auch eine 300 Kilometer lange Strecke zwischen Shanghai und Nanjing. Ob der Auftraggeber zufrieden ist, wird Siemens schon bald erfahren. Laut Schabert soll der Transrapid Anfang Dezember auf einer Testfahrt eine Geschwindigkeit von 430 Stundenkilometern erreichen – einen Monat früher als vereinbart.

Die Preisverhandlungen über das Folgeprojekt scheinen unterdessen voranzukommen. Schabert sagte, eine Einigung sei schon bis Ende des Jahres möglich. Der Auftragsvolumen umfasse einen „dreistelligen Millionen-Betrag in Euro“ für die 300 Kilometer lange Strecke. Das wäre im Verhältnis zur Länge deutlich günstiger als die erste Transrapid-Strecke.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/02 stieg der Umsatz von Siemens Transportation um neun Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) kletterte um 33 Prozent auf 247 Millionen Euro. Den angekündigten Sammelklagen nach dem Bahn-Unglück von Eschede im Jahr 1998 sieht das Unternehmen gelassen entgegen. „Wir sind der Überzeugung, dass Siemens-Systeme an dem Unfall nicht beteiligt waren“, sagte Vorstandsmitglied Friedrich Smaxwell. Siemens habe daher keine spezielle Risikovorsorge gebildet.

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