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Siemens Vorstandsmitglied: "Berlin liegt europaweit auf Platz eins"

Siemens-Vorstand Barbara Kux spricht mit dem Tagesspiegel über Nachhaltigkeit.

Frau Kux, fahren Sie nach Kopenhagen?



Natürlich. Die Konferenz in Kopenhagen ist extrem wichtig – nicht nur für uns, sondern für die ganze Welt.

Veranstalter des Gipfels ist die Uno – was machen Sie als Unternehmen da?


Wir werden vorstellen, wie Großstädte ihre CO2-Werte reduzieren können. Dazu haben wir den Green-City-Index entworfen, den wir dort erstmals präsentieren. Der Index zeigt, wie grün die 30 größten Metropolen Europas – darunter London, Paris und Berlin – sind. Eines kann ich schon verraten: Bei grünen Gebäuden liegt Berlin europaweit auf Platz eins.

Was erwarten Sie von Kopenhagen?


Zusammen mit vielen anderen Unternehmen und der Öffentlichkeit erhoffen wir uns von der Konferenz, dass der Weg bereitet wird, ein verbindliches und umfassendes Klimaabkommen abzuschließen. Dieses Abkommen sollte globale CO2- Obergrenzen festlegen und einen wirksamen Emissionshandel ermöglichen. Denn klar ist: Nur wenn alle bereit sind, ihren CO2-Ausstoß zu senken, wird unsere Welt nachhaltig grüner. Dazu muss sich in Finanzierungsfragen geeinigt und Entwicklungsländern geholfen werden.

Wäre weniger Wirtschaftswachstum nicht die beste Antwort auf den Klimawandel?


Nein. Der Klimawandel fördert das Wachstum, weil Kunden umweltfreundliche Lösungen verstärkt nachfragen. Das grüne Portfolio ist ein wesentlicher Wachstumstreiber von Siemens.

Wie hat sich Ihr Umsatz mit grünen Produkten im abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelt? Geplant war ein Anstieg von zehn Prozent auf rund 21 Milliarden Euro.

Wie gesagt, das Geschäft mit Umwelttechnologie wächst deutlich stärker als viele andere Geschäfte bei uns. Wie sich das vergangene Jahr insgesamt entwickelt haben dürfte, hatte unser Finanzvorstand ja zuletzt Ende September angedeutet. Mehr dazu im Dezember. Die Zahlen unseres Umweltportfolios für 2009 berechnen wir gerade – aber hier kann ich so viel schon sagen: Wir haben einen weiteren deutlichen Schritt zum Ausbau getan und werden den Erwartungen mehr als gerecht. Die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr sehen sehr gut aus. Siemens ist 2009 erneut grüner geworden.

Bis 2011 will Siemens die eigenen CO2- Emissionen sowie den Strom- und Wasserverbrauch im Vergleich zu 2006 um 20 Prozent senken. Wie weit sind Sie?

Auch bei diesem Ziel kommen wir gut voran. Das ist wichtig für unsere Glaubwürdigkeit. In einzelnen Standorten haben wir schon jetzt eine Reduktion von 15 Prozent erreicht.

Das Interview führte Moritz Döbler.

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