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Wirtschaft: Siemens will weitere 4000 Arbeitsplätze streichen

Die Netzwerksparte verliert insgesamt 20500 Stellen

München (nad). Häppchenweise bringt Siemens seinen Mitarbeitern das Ausmaß des geplanten Stellenabbaus in der krisengebeutelten Sparte Netzwerktechnik (ICN) bei. Deutschlands größter Elektronikkonzern hat am Montag erstmals öffentlich Überlegungen für den Abbau von weiteren 4000 Stellen in diesem Bereich bestätigt. „Das ist ein Ziel, worüber wir zurzeit mit den Gewerkschaften sprechen“, sagte eine Konzernsprecherin in München. Es sei aber eine Plangröße; Beschlüsse seien noch nicht gefasst. In den 4000 Arbeitsplätzen seien bereits die Stellen enthalten, die nach Angaben des Personalvorstands Peter Pribilla in der letzten Woche am ICN-Hauptstandort München wegfallen sollen. Mit der Ankündigung vom Montag erhöht sich die Zahl der wegfallenden Arbeitsplätze bei ICN auf 20500.

In den vergangenen beiden Jahren hatte der Bereich ICN bereits den Abbau von einem Drittel der Arbeitsplätze angekündigt. Der Betriebsrat des Konzerns wies bereits Anfang August darauf hin, dass es noch mehr Stellenstreichungen geben könnte. Siemens hat angekündigt, weltweit insgesamt mehr als 30000 von 438 000 Stellen im Konzern abzubauen. Die Netzwerksparte, die Geräte für Kommunikation in Festnetzen herstellt, leidet ebenso wie ihre Konkurrenten Alcatel, Cisco und Lucent stark unter der schwachen Nachfrage nach Telekom-Infrastruktur. Viele Telekommunikationskonzerne sind hoch verschuldet.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres hat ICN einen operativen Verlust von 366 Millionen Euro eingefahren. Ein Lichtblick ist nicht in Sicht. „Wir alle wissen, dass die Betreiber von Telekomnetzen wirtschaftlich angeschlagen und hoch verschuldet sind“, hatte Konzernchef Heinrich von Pierer kürzlich auf einer Führungskräfte-Tagung gesagt. Siemens müsse sich darauf einstellen, dass die schwache Nachfrage im Telekommunikations-Geschäft weiter anhalte.

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