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Wirtschaft: Skeptische Bauern

POLEN

Polen ist unter den Beitrittsstaaten das größte. Obwohl das Land schneller als andere ehemalige Ostblockstaaten die aus der Planwirtschaft ererbte Wirtschaftsschwäche überwinden konnte, bringt Polen einige Probleme mit in die Europäische Union. Vor allem der große, unwirtschaftliche Agrarsektor gilt als Belastung: Mehr als ein Viertel der Bevölkerung lebt auf dem Land, unter den zwei Millionen Bauernhöfen gibt es viel mehr Kleinbetriebe als im Rest der EU. Modernisierungen sind dringend nötig. Polnische Bauern leiden unter niedrigen Weltmarktpreisen und dem Wegbruch östlicher Exportmärkte, zum Bruttoinlandsprodukt trägt die Landwirtschaft nur 3,4 Prozent bei. Die starke BauernLobby macht gegen den EU-Beitritt mobil. Die Bauern sind verärgert, weil sie anfangs nur 25 Prozent der üblichen Direktbeihilfen von der EU erhalten sollen.

Die Unzufriedenheit der Bauern spiegelt sich im Meinungsbild der Polen zur EU wider: Auch wenn mehr als die Hälfte der Polen in die EU wollen, ist die Zustimmung auf dem Land erheblich geringer als in den Städten. National-konservative Pateien befürchten zudem einen Verlust der Landeskultur und eine zu starke Dominanz Westeuropas über polnische Interessen. Auf die Seite der EU-Befürworter hat sich aber die katholische Kirche geschlagen. Im Juni 2003 stimmt Polen über den EU-Beitritt ab.nh

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