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So war der Tag: Angst vor Japan

Die Atomkatastrophe in Japan hat die Anleger in Deutschland stark verunsichert. Auch Unternehmensnachrichten aus den USA trübten am Dienstag die Stimmung.

Die Atomkatastrophe in Japan hat die Anleger in Deutschland stark verunsichert. Auch Unternehmensnachrichten aus den USA trübten am Dienstag die Stimmung. Der Dax verlor bis zum Handelsschluss 1,4 Prozent auf 7102 Punkte. Der M-Dax sank ebenfalls um 1,4 Prozent auf 10 308 Punkte. Der Tec-Dax weitete seine Verluste um 2,2 Prozent auf 909 Punkte aus.

Stärker als erwartet gesunkene ZEW-Konjunkturerwartungen blieben ebenso wie US-Handelsbilanzdaten ohne größere Wirkung auf die Aktienmärkte. Nachdem die Atomkatastrophe in Fukushima so schwerwiegend eingestuft wurde wie der Reaktorunfall in Tschernobyl, verloren deutsche Aktien auf breiter Front. „Das Pendel könnte bei Investoren nun kurzfristig in Pessimismus umschlagen“, erklärte Herbert Perus, der bei Raiffeisen Capital Management den Bereich Globale Aktien leitet. Internationale Anleger könnten nun Risiko aus den Märkten nehmen – davon wäre nicht nur der japanische Aktienmarkt betroffen. Diese „extrem negative Überraschung“ treffe die Börsen zu einem Zeitpunkt, da sich die Stimmung dort wieder verbessert habe.

Noch schwächer als der Gesamtmarkt tendierten Metallwerte wie Aurubis (minus 3,3 Prozent), Thyssen-Krupp (minus 3,3 Prozent) und Salzgitter (minus 3,8 Prozent). Zum Start der US-Quartalsberichtssaison lösten die Zahlen des US-Aluminiumkonzerns Alcoa Enttäuschung aus. Die Titel von Infineon Technologies sanken mit minus 4,7 Prozent ans Dax-Ende. Laut Händlern folgten die Papiere damit den zuletzt schwachen Autowerten. Infineon liefert Chips für die Autobranche. Für Fraport-Papiere ging es nach Verkehrszahlen um 1,2 Prozent abwärts. Die späten Osterferien, die Japan-Krise und die Unruhen in Nordafrika haben auf das Märzgeschäft gedrückt. Neben den Passagierzahlen sank auch das Fracht- und Luftpostaufkommen.

Gegen den Trend gab es nur wenige Ausreißer: im Dax führten Lufthansa-Titel mit plus 2,6 Prozent die kurze Gewinnerliste an. Analysten zufolge profitierten die Papiere vom zuletzt stark gefallenen Ölpreis. Für den Pharmakonzern Merck ging es um 2,2 Prozent nach oben. Nach Bekanntgabe der Restrukturierungspläne in der vorigen Woche äußerten sich die Analysten der Unicredit wohlwollend über eine Präsentation des neuen Pharmachefs Stefan Oschmann. Investoren und Analysten seien sich einig, dass sich die Bewertung des Portfolios verbessern werde. Aktien von Munich Re profitierten leicht von einer Studie von Morgan Stanley und gewannen 0,04 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 3,23 (Vortag: 3,26) Prozent. Der Rex stieg um 0,18 Prozent auf 120,67 Punkte. Der Bund Future gewann 0,48 Prozent auf 120,48 Punkte. Der Referenzkurs des Euro ist weiter gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte ihn auf 1,4470 (1,4434) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6911 (0,6928) Euro. Tsp

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