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So war der Tag: Anleger nehmen Gewinne mit

Gewinnmitnahmen haben den Dax am Freitagnachmittag nach Aussage von Händlern belastet. Der Leitindex notierte nach Eröffnung der US-Börsen und zum Handelsschluss in Deutschland nur noch 0,5 Prozent höher bei 5675 Zählern.

Gewinnmitnahmen haben den Dax am Freitagnachmittag nach Aussage von Händlern belastet. Der Leitindex notierte nach Eröffnung der US-Börsen und zum Handelsschluss in Deutschland nur noch 0,5 Prozent höher bei 5675 Zählern. Ein überraschend starker Stellenaufbau in den USA hatte das Börsenbarometer zuvor um bis zu 1,8 Prozent in die Höhe getrieben. „Die Konjunktur in den USA steht zwar weiterhin auf wackligen Beinen, aber die Furcht vor einer Rezession flaut ab“, urteilte HSBC-Trinkaus-Volkswirt Lothar Heßler. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg im September um 103 000. „Wir hatten eine gute Woche, da machen einige Anleger jetzt einfach Kasse“, erklärte ein Händler den Rücksetzer am Nachmittag. In dieser Woche hat der Dax mehr als drei Prozent zugelegt.

Andere Börsianer verwiesen darauf, dass die US-Arbeitsmarktdaten nur auf den ersten Blick erfreulich ausgefallen seien. Ein Teil des Beschäftigungszuwachses sei auf die Rückkehr von Streikenden zurückzuführen, die im Vormonat aus der Statistik gefallen waren. „Ohne diesen Sondereffekt wäre der Beschäftigungsaufbau mit knapp 60 000 deutlich bescheidender ausgefallen“, sagte ein Händler. Außerdem habe die Arbeitslosenquote auf dem sehr hohen Niveau von 9,1 Prozent stagniert.

Die deutschen Nebenwerte im M-Dax kletterten am Freitag um 0,6 Prozent auf 8450 Punkten, der Tec-Dax fiel um 0,5 Prozent auf 660 Zähler.

Der Dax wurde angeführt von BMW-Aktien, die um 4,1 Prozent kletterten. Auch die Daimler- und Volkswagen-Papiere tendierten sehr fest. Analysten hatten sich mit meist positiven Studien zu Wort gemeldet. So schrieben die Experten von Barclays Capital, dass die Befürchtungen einer sich eintrübenden Konjunktur in China und eines Einbruchs des dortigen Automarktes übertrieben seien. T-Aktien fielen um 1,9 Prozent. Die Bonner Staatsanwaltschaft prüft Vorwürfe gegen die Deutsche Telekom wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug. Hintergrund ist eine Strafanzeige von Klaus Harisch und Peter Wünsch, den Gründern des Telekom-Konkurrenten Telegate. Sie geben an, durch falsche Kostenabrechnungen der Telekom einen Millionenschaden erlitten zu haben.

Auch einige zuletzt deutlich verbesserte Finanzwerte fielen wieder etwas zurück: So sanken Aktien der Commerzbank als schwächster Dax-Wert um vier Prozent und Munich-Re-Papiere büßten 1,7 Prozent ein. Papiere der Deutschen Bank fielen um weitere 1,8 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,76 (Vortag: 1,70) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,24 Prozent auf 129,66 Punkte. Der Bund Future verlor 0,38 Prozent auf 135,37 Punkte. Der Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3434 (Donnerstag: 1,3269) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7444 (0,7536) Euro. Tsp

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