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So war der Tag: Dax springt zu kurz

Nachrichten über den Zustand der US-Wirtschaft geben an der deutschen Börse den Ton an. Am Freitag ging es zunächst steil bergauf, nachdem Daten vom US-Arbeitsmarkt besser als befürchtet ausgefallen waren.

Nachrichten über den Zustand der US-Wirtschaft geben an der deutschen Börse den Ton an. Am Freitag ging es zunächst steil bergauf, nachdem Daten vom US-Arbeitsmarkt besser als befürchtet ausgefallen waren. Der Dax sprang am Nachmittag bis auf 6176 Punkte. Im August waren in der weltgrößten Volkswirtschaft zwar 54 000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft weggefallen. Doch Experten hatten mit einem fast doppelt so hohen Arbeitsplatzabbau in den USA gerechnet. „Alles in allem ist der Bericht eine positive Überraschung und liefert einen weiteren Grund, von etwaigen Befürchtungen vor einem Rückfall in die Rezession Abstand zu nehmen“, kommentierte Postbank-Analystin Fabienne Riefer den jüngsten US-Arbeitsmarktbericht. Die US-Börsen gingen mit Kursgewinnen in den letzten Handelstag der Woche.

Doch die Zuversicht wurde gedämpft: Die eingetrübte Stimmung im US-Dienstleistungsgewerbe bremste den Dax. Bei Handelsschluss lag er nur noch bei 6134 Punkten. Im Vergleich zum Vortag war dies ein Plus von 0.8 Prozent. Der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe fiel auf 51,5 von 54,3 Zählern im Juli. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Rückgang auf 53,5 Punkte gerechnet. „Anders als sein Pendant aus dem Verarbeitenden Gewerbe kann sich der ISM-Serviceindex nicht verbessern, liegt aber noch im Expansionsbereich“, kommentierte Helaba-Analystin Viola Stork.

Nach einer Reihe starker Absatzzahlen waren deutsche Autowerte gefragt. Daimler, Volkswagen und BMW kletterten zwischen 1,6 und 1,2 Prozent. Daimler hatte den Absatz seiner Marke Mercedes-Benz im August um 22 Prozent gesteigert. Die Volkswagen-Tochter Audi verkaufte im Vormonat in China 67,5 Prozent mehr Autos.

Auf den Einkaufszetteln der Anleger standen auch Pharmawerte. Nach der Zulassung der MS-Tablette Cladribin in Australien steigen Merck-Aktien um 2,8 Prozent. Börsianer sehen durch die Zulassung aber nur ein begrenztes Aufwärtspotenzial für die Aktien des Darmstädter Unternehmens, da die Behandlungsdauer auf zwei Jahre begrenzt sei. Bayer-Aktien holten frühe Verluste auf, die sie nach einem Rückschlag im Patentstreit um das Verhütungsmittel Yasmin verbucht hatten. Die Papiere drehten ins Plus und lagen 0,7 Prozent höher. Am Dax-Ende lagen am Freitag Infineon-Papiere mit einem Minus von 2,1 Prozent. Sie setzten damit ihre Talfahrt der vergangenen Tage fort.

Am Rentenmarkt kletterte die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,98 (Vortag: 1,94) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,23 Prozent auf 128,81 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,54 Prozent auf 132,00 Punkte. Der Referenzkurs des Euro zog weiter an. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihn auf 1,2834 (1,2818) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7792 (0,7802) Euro. Tsp

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