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So war der Tag: Die Rezessionsangst ist zurück

Gewinnmitnahmen haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag deutlich ins Minus gedrückt. Der Dax ging mit einem Verlust von 2,4 Prozent auf 5502 Punkte aus dem Handel.

Gewinnmitnahmen haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag deutlich ins Minus gedrückt. Der Dax ging mit einem Verlust von 2,4 Prozent auf 5502 Punkte aus dem Handel. Auf Wochensicht hat er aber um 5,9 Prozent zugelegt. Der M-Dax der mittelgroßen Werte verlor am Freitag 3,4 Prozent auf 8341 Punkte, der Tec-Dax gab um 2,8 Prozent auf 662 Punkte nach.

Nach der Zustimmung des Bundestages zur Aufstockung des Euro-Rettungsschirmes EFSF am Donnerstag schaue man jetzt wieder verstärkt auf die Konjunktur, sagte ein Händler. „Nach der Euro-Angst kommt jetzt die Rezessionsangst zurück.“ Ein anderer Börsianer sagte, dass die Volatilität zuletzt ungewöhnlich hoch gewesen sei – „und auch der Oktober wird wohl noch sehr heiß werden.“ Viele europäische Leitindizes haben in den vergangenen drei Monaten die größten Quartalsverluste seit neun Jahren verzeichnet. Der Dax war um 25,4 Prozent abgesackt. Europaweit wurden Börsenwerte in Höhe von rund 892 Milliarden Euro vernichtet.

Einen Dämpfer verpassten dem Markt am Freitag Konjunkturdaten aus Deutschland, Frankreich und China. Die deutschen Einzelhändler verzeichneten im August den stärksten Umsatzeinbruch seit mehr als vier Jahren. Die französischen Konsumausgaben fielen niedriger aus als erwartet und in China schrumpfte die Industrie den dritten Monat in Folge. „Das deutet alles darauf hin, dass sich die Verbraucher eher zurückhalten“, kommentierte der Händler. Auch in den USA stiegen die Konsumausgaben im August kaum noch.

Die Angst vor einer schwächelnden Nachfrage drückte unter anderem die Aktien von Luxusgüterkonzernen und Autobauern. In Paris gaben LVMH 3,4 Prozent nach, in der Schweiz verloren Swatch sieben Prozent, Burberry in London schlossen 2,3 Prozent im Minus. Hugo Boss gaben sogar 12,1 Prozent nach und waren damit größter Verlierer im M-Dax. Die Autowerte standen ebenfalls weit oben auf der Verliererliste. Volkswagen rutschten um 5,9 Prozent ab, BMW gaben 5,3 Prozent nach, Daimler büßten 3,4 Prozent ein. „Obwohl die Daten (aus China) auf keine harte Landung hinweisen und das Wachstum dort weiter über neun Prozent bleibt, sind doch exportorientierte Firmen besonders von einer Abkühlung betroffen“, sagte ein Händler. Dazu zählten eben Luxusgüterhersteller und Autokonzerne, die vom Aufschwung in Asien in den vergangenen Jahren besonders profitiert hätten.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,74 (Vortag: 1,73) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 129,54 Punkte ab. Der Bund Future gewann 1,00 Prozent auf 136,60 Punkte. De Kurs des Euro sank. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3503 (1,3615) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7406 (0,7345) Euro. Tsp

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