zum Hauptinhalt

So war der Tag: Eine starke Woche

Die Erleichterung über zusätzliche Dollar-Infusionen für den Bankensektor hat den europäischen Aktienmärkten auch am Freitag Auftrieb gegeben. Gestützt auf kräftige Kursgewinne der Finanzwerte legten Dax und Euro- Stoxx50 nach ihren Gewinnen am Donnerstag weiter zu.

Die Erleichterung über zusätzliche Dollar-Infusionen für den Bankensektor hat den europäischen Aktienmärkten auch am Freitag Auftrieb gegeben. Gestützt auf kräftige Kursgewinne der Finanzwerte legten Dax und Euro- Stoxx50 nach ihren Gewinnen am Donnerstag weiter zu. Der Dax lag zum Handelsschluss bei 5573 Punkten (plus 1,2 Prozent). Damit schaffte er ein Wochenplus von acht Prozent, obwohl er noch am Montag mit 4966 Punkten auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren gefallen war. Zuletzt hatte das Börsenbarometer Mitte Juli 2009 solch ein kräftiges Wochenplus erreicht. Der M-Dax gewann 0,9 Prozent auf 8910 Zähler, der Tec-Dax verlor 0,4 Prozent auf 706 Punkten. Wegen des großen Verfalls an den Terminmärkten, dem sogenannten Hexensabbat, schwankten die Kurse allerdings stark. Außerdem machten einige Investoren Kasse, weil sie angesichts der anhaltenden Nervosität der Märkte auf Nummer sicher gehen wollten.

Mit der Bereitstellung zusätzlicher Dollar hätten die Notenbanken das Liquiditätsproblem einiger Kreditinstitute zwar gelöst, sagte Fabrice Couste, Frankreich-Chef des Brokerhauses CMC Markets. „Das ändert aber nichts am griechischen Schuldenproblem“, mahnte Couste. „Wir warten immer noch auf eine Entscheidung von Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds: Weitere finanzielle Hilfe für Griechenland oder Zahlungsunfähigkeit.“ Vor diesem Hintergrund blickten Börsianer gespannt ins polnische Breslau, wo die Euro-Finanzminister bei ihrem Treffen den Rettungsfonds EFSF aufs Gleis setzen wollen.

Die Dollar-Aktion von EZB, Fed & Co. verhalf europäischen Banken am Freitag zu Kursgewinnen. Auch die deutschen Institute waren gefragt – verloren aber im Handelsverlauf einen Teil ihrer Gewinne. Die Aktien der Deutschen Bank gewannen 0,8 Prozent. Commerzbank-Papiere kosteten 1,6 Prozent mehr. Ein Börsianer bezeichnete die Kursgewinne der vergangenen beiden Tage als überzogen. „Wenn sich die größten Notenbanken der Welt zu einer gemeinsamen Intervention entschließen, war es offenbar schon fünf vor zwölf.“ Abseits der Schuldenproblematik präsentierten sich Eon-Aktien stark – sie stiegen um 3,5 Prozent. Die Anteilsscheine des Versorgers profitierten von einer Hochstufung durch JP Morgan. Gefragt waren in der zweiten Börsenreihe auch die Aktien von Kabel Deutschland, die sich um 4,3 Prozent verteuerten. Der Kabelnetz-Betreiber will eigene Aktien im Volumen von 60 Millionen Euro zurückkaufen.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,73 Prozent (Vortag: 1,72 Prozent). Der Rentenindex Rex sank deutlich um 0,35 Prozent auf 129,46 Punkte. Der Bund Future gewann 0,24 Prozent auf 136,31 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3760 (Donnerstag: 1,3795) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,7267 (0,7249) Euro. Tsp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false