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So war der Tag: Zu früh für Entwarnung

Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch nur verhalten auf das erwartete Vertrauensvotum für den griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou reagiert. Der Dax hatte lange zwischen Gewinnen und Verlusten gependelt und sank am Ende um 0,1 Prozent auf 7278 Punkte.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch nur verhalten auf das erwartete Vertrauensvotum für den griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou reagiert. Der Dax hatte lange zwischen Gewinnen und Verlusten gependelt und sank am Ende um 0,1 Prozent auf 7278 Punkte. Zwischenzeitlich jedoch hatte er kurz die Marke von 7300 Punkten übersprungen, die er zuletzt Anfang Juni erreicht hatte. Der M-Dax schloss mit einem Plus von 0,1 Prozent bei 10 661 Punkten. Der Tec-Dax fiel um 0,2 Prozent auf 875 Punkte.Der EuroStoxx 50 schloss um 0,2 Prozent tiefer bei 2795 Punkten. Auch in Paris und London verbuchten dieLeitindizes Verluste.

Marktanalyst Wolfgang Duwe von der Bremer Landesbank begründete die verhaltene Kursreaktion damit, dass der Markt mit den kräftigen Kursgewinnen vom Vortag schon viel vorweggenommen habe. Zudem sei mit dem Rückhalt im griechischen Parlament nicht sonderlich viel erreicht. „Die entscheidendere Hürde wird dann die Abstimmung über das Sparpaket“, sagte der Experte. Auch der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed spiele wegen der Griechenlandkrise eine untergeordnete Rolle. Die mittelfristigen Aussichten für den Dax sieht er wegen der fundamental guten Lage aber weiter positiv.

„Eine griechische Pleite ist zwar erst einmal in den Hintergrund gerückt, aber noch nicht auszuschließen. Es ist zu früh, um grundsätzlich Entwarnung zu geben“, bewertete auch Marktstratege Jörg Rahn von Marcard Stein & Co die Lage. Angesichts einer sich global abschwächenden Konjunktur könnte ein Zahlungsausfall Griechenlands nicht so leicht abgefedert werden und fatale Folgen haben.

Die Merck-Aktien sackten am Dax-Ende um 2,8 Prozent ab. Der Pharma- und Chemiekonzern bricht wegen ablehnender Stellungnahmen der Gesundheitsbehörden den weltweiten Zulassungsprozess für das Multiple-Sklerose-Mittel Cladribin ab. Branchenaussagen aus den USA sorgten bei der Deutschen Post für Aufwind. Die Titel des Logistikkonzerns stiegen um 0,6 Prozent.

Im M-Dax kletterten Südzucker um vier Prozent. Der Zuckerhersteller hatte nach einem starken ersten Quartal seine Schätzungen für das Gesamtjahr erhöht.

Die Modekette Adler erhielt an ihrem ersten Handelstag an der Börse einen Dämpfer. Die Aktien des Unternehmens schlossen auf der Handelsplattform Xetra bei 9,96 Euro und damit unter ihrem Einstiegskurs von 10,00 Euro.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,70 (Dienstag: 2,68) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,07 Prozent auf 124,09 Punkte. Der Bund Future lag mit 0,32 Prozent im Plus bei 126,29 Punkten. Der Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,4397 (1,4373) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6946 (0,6958) Euro.Tsp

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