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Wirtschaft: Sonne in der Nacht

Solarstromspeicher für den Heimgebrauch sind ein wichtiger Baustein der Energiewende.

Er ist das „Tüpfelchen auf dem i“ einer Fotovoltaikanlage – der Solarstromspeicher. Aber nicht nur das: „Ohne eine effektive Speichertechnologie ist die Energiewende nicht machbar“, meint etwa Jens von Coburg, Solarexperte und Unternehmensberater in Berlin. Tatsächlich gilt die Nutzung dezentraler Energiespeicher als wichtiger Baustein der Energiewende. So helfen Batteriespeicher, das sonnenscheinabhängige Solarstromangebot mittels Zwischenspeicherung an die individuelle Stromnachfrage anzupassen. „Auf diese Weise verringern sie auch den Bedarf, die lokalen Stromnetze für die Aufnahme größerer Anteile erneuerbarer Energien auszubauen“, erklärt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW).

Seit dem 1. Mai 2013 fördert nun der Bund die Installation moderner Solarstromspeicher. Instrument ist dabei das Programm Erneuerbare Energien „Speicher“ der KfW-Bank. Es gilt für Solarstromanlagen, die ab Januar 2013 installiert wurden und eine maximale Leistung von 30 Kilowatt haben. Während bei neuen Systemen der maximale Fördersatz bei maximal 600 Euro pro Kilowatt-Peak (kWp) Fotovoltaikleistung liegt, beträgt er bei einer Nachrüstung der Anlagen maximal 660 Euro pro kWp. Die Nachrüstung wird aber nur gefördert, wenn die Fotovoltaikanlage nicht vor dem 1. Januar 2013 in Betrieb gegangen ist.

Wie aber funktioniert die Förderung im Detail? Die KfW-Bank gewährt einen zinsgünstigen Kredit über die Anschaffungssumme. Sollte das System überwiegend aus Eigenkapital finanziert werden, genügt ein Kreditantrag in der Höhe des benötigten Fremdkapitals. Darüber hinaus fördert der Staat den Kauf eines Speichers mit einem Tilgungszuschuss. Die Förderhöhe hängt von der Größe der Fotovoltaikanlage und den Anschaffungskosten des Speichersystems ab. 30 Prozent der anzurechnenden Kosten können bezuschusst werden. Wichtig: Solarstromanlagen, die mit staatlich geförderten Speichern kombiniert werden, müssen ihre Leistung für die gesamte Vergütungsdauer auf 60 Prozent der Anlagenleistung reduzieren.

Bleibt die Frage der Wirtschaftlichkeit. Wirft man einen Blick in einschlägige Fachmagazine, so ist immer wieder zu lesen, dass gegenwärtig ein Batteriespeicher durch die Förderung noch nicht vollends wirtschaftlich wird. Die Förderung ist aber ein Schritt in die richtige Richtung, die Entwicklung am Stromspeichermarkt weiter voranzutreiben. 2011 waren gerade einmal rund ein Dutzend Geräte verfügbar. Im vergangenen Jahr waren es nach Einschätzung von Marktbeobachtern bereits etwa 70.

Moderne Solarstromspeicher sind eine technisch komplexe Angelegenheit. Dabei ist eine intelligente Ladeelektronik das Herzstück eines jeden Batteriespeichers. Diese steuert den Stromfluss zwischen der Fotovoltaikanlage, dem Haushalt, dem Speicher und dem öffentlichen Netz. „Erzeugt die Anlage Strom, wird zunächst der momentane Stromverbrauch im Haushalt gedeckt“, sagt Jens von Coburg. Geladen wird der Batteriespeicher in dem Augenblick, wenn die Stromproduktion den momentanen Bedarf übersteigt. Erst wenn der Speicher voll geladen und der momentane Stromverbrauch im Haus gedeckt ist, speist die Fotovoltaikanlage den überschüssigen Strom ins Netz ein.

Die Speicherkapazität wird dabei so ausgelegt, dass der Speicher den Haushalt möglichst bis zum nächsten Ladevorgang, wenn die Anlage wieder Strom produziert, mit gespeichertem Strom versorgen kann. „Tritt zwischenzeitlich eine höhere Spitzenlast auf, wenn zum Beispiel der Herd und andere stromintensive Elektrogeräte gleichzeitig betrieben werden, wird zusätzlich Strom aus dem Netz bezogen“, heißt es in einem Leitfaden der Deutschen Auftragsagentur (DAA) in Hamburg. Jürgen Ackermann

Mehr Informationen zur Förderung von Solarstromspeichern durch die KfW-Bank gibt es unter der Adresse www.kfw.de

Jürgen Ackermann

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