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Wirtschaft: Spanier kaufen Mehrheit von Telecom Italia

Bietergruppe zahlt vier Milliarden Euro

Rom/Madrid - Ein Konsortium um den spanischen Telekommunikationskonzern Telefónica übernimmt die Kontrolle über Telecom Italia. Die Pirelli-Gruppe stimmte am Samstagabend dem Verkauf von 80 Prozent ihrer Anteile an der Olimpia Holding zu, die mit einem Anteil von 18 Prozent der größte und bestimmende Kapitaleigner bei Telecom Italia ist. Die Bietergruppe werde 4,1 Milliarden Euro für die Übernahme von Olimpia zahlen, teilte Pirelli mit.

Mit einem Anteil von 42,3 Prozent wird Telefónica das Konsortium anführen. Beteiligt sind zudem die italienischen Banken Intesa-Sanpaolo und Mediobanca, der Bekleidungskonzern Benetton und die Versicherungsgruppe Generali. Die italienischen Unternehmen halten zwar insgesamt die Mehrheit, der spanische Konzern spielt dennoch für die strategische Ausrichtung die entscheidende Rolle.

Telecom Italia ist der fünftgrößte europäische Telekommunikationskonzern. Zuvor hatten der US-Telekommunikationsriese AT&T und der mexikanische Anbieter America Movil Interesse gezeigt. Nachdem die US-Amerikaner die Verhandlungen abgebrochen hatten, wollten sich die Mexikaner noch nach anderen Partnern umsehen.

Der jetzige Übernahmeplan, der die Telecom-Italia-Aktie mit 2,82 Euro bewertet, soll bis Oktober abgeschlossen sein. Pirelli werde 3,3 Milliarden Euro einnehmen, teilte das Unternehmen mit. Generali beteiligt sich mit 28,1 Prozent. Intesa-Sanspaolo und Mediobanca übernehmen je 10,6 Prozent, während Benetton 8,4 Prozent halten wird. Der Verwaltungsrat wird überwiegend von Italienern gestellt, Telefónica werde zwei Posten übernehmen, hieß es weiter. Mit dem Verkauf geht Pirelli auf den Wunsch der italienischen Regierung ein, die gefordert hatte, der Telekommunikationskonzern müsse in italienischen Händen bleiben. scm (HB)

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