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Wirtschaft: Spargel

Noch ist das Gemüse teuer – das dürfte sich schnell ändern

PREIS DER WOCHE

Gute Nachrichten für Spargelliebhaber: Die Preise werden bald fallen, denn viele Bauern beginnen jetzt mit der Ernte. Feinschmecker mussten wegen des eisigen Frühlings länger als sonst auf die zart schmelzenden Stangen verzichten. Denn solange die Böden gefroren sind, gibt es so gut wie keinen Spargel. Die Preise für die ersten Ernten waren deshalb sehr hoch. Das hat sich jetzt geändert. Zum Wochenende sind die Großhandelspreise bundesweit um mehr als 25 Prozent gesunken, berichtet die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP). Mehr als die Hälfte des Spargels in Deutschland wird direkt vom Landwirt oder auf Wochenmärkten verkauft. Aber die Preise im Supermarkt richten sich nach dem Großhandel.

Bisher lag deutscher Spargel nur vereinzelt in den Regalen des Einzelhandels. Ein Kilo Beelitzer Spargel bester Qualität kostete teilweise 12,90 Euro – ein Spitzenpreis. Der Monatsschnitt im Vorjahr waren 8,86 Euro im April, 6,45 Euro im Mai und 5,21 Euro im Juni. Wenn das Wetter mitspielt, können die Preise auch in diesem Jahr – wenn auch mit Verspätung – auf ein ähnlich niedriges Niveau fallen. Spargel aus dem Ausland ist jetzt schon billiger: durchschnittlich 6,22 Euro kostete das Kilo der Handelsklasse I in der zweiten Aprilwoche, 2,96 Euro mehr als im Vorjahr. Denn auch im Ausland wurde die Ernte durch den langen Winter beeinträchtigt.

Beim Bauern wird der Spargel jetzt schon teilweise ab acht Euro pro Kilo angeboten. Anders als im Einzelhandel werden die Preise auf dem Lande aber kaum noch sinken, denn die meisten Bauern wollen die Käufer nicht mit starken Preisschwankungen verunsichern und halten die Preise während der Saison stabil.

Es muss auch nicht immer Handelsklasse I sein. In diese Sortierung kommen nur reinweiße Stangen, die zwischen 16 und 26 Millimeter dick sind. Wen eine leicht violette Verfärbung, krummer Wuchs oder etwas dünnere Stangen nicht stören, kann pro Kilo gut einen Euro sparen, ohne Abstriche am Geschmack machen zu müssen, berichten Spargelfans.

„Am besten kaufen sie Spargel in den ersten drei Maiwochen“, sagt Frank Uwihs, Spargelanbauberater in Niedersachsen, wo mehr als 35 Prozent des deutschen Stangengemüses wachsen. Der Grund: Auf einem neu angelegten Feld wird im ersten Jahr gar kein Spargel gestochen, im zweiten Jahr nur zwei Wochen lang. Auf den jungen Feldern werden aber die dicksten Stangen geerntet. Ab Ende Mai liegen diese Felder dann bis zum nächsten Jahr brach. Zum Ende der Saison werden deshalb immer mehr dünne Stangen angeboten. Foto: dpa

Martin Uebele

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