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Wirtschaft: Sparkassen üben scharfe Kritik an Großbanken - Rückzug aus Mittelstands-Finanzierung

Die Fusion der Deutschen mit der Dresdner Bank ist nach Ansicht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) nicht nur ein Rückschlag für den Bankenwettbewerb in Deutschland. Sie sei zudem nur möglich, weil die Sparkassen und Landesbanken weitgehend die Finanzangebote in der Fläche für Privatkunden und für Mittelstand und Handwerk aufrecht erhalten würden, sagte Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt am Montag in Frankfurt.

Die Fusion der Deutschen mit der Dresdner Bank ist nach Ansicht des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) nicht nur ein Rückschlag für den Bankenwettbewerb in Deutschland. Sie sei zudem nur möglich, weil die Sparkassen und Landesbanken weitgehend die Finanzangebote in der Fläche für Privatkunden und für Mittelstand und Handwerk aufrecht erhalten würden, sagte Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt am Montag in Frankfurt. "Die privaten Großbanken suchen ihre Profite auf internationalen Märkten und im Großkundengeschäft, Sparkassen und Landesbanken sind Garanten einer gesunden mittelständischen Struktur in Deutschland". In den USA hätte der Staat wegen der fehlenden öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute die privaten Banken verpflichtet, ihre Kredite und Dienstleistungen gleichmäßig allen sozialen Gruppen anzubieten. Hoppenstedt verlangt dies zwar nicht ausdrücklich für Deutschland, aber er erneuert seine Kritik an den privaten Banken. Sie zögen sich immer mehr aus der Finanzierung von Mittelstand und Handwerk zurück. 64 Prozent der Handwerkskredite würden von Sparkassen und Landesbanken ausgereicht.

Angesichts dieser Entwicklung sieht Hoppenstedt gute Chancen beim in Brüssel anhängigen Streit um angeblich wettbewerbswidrige Eigenkapitalversorgung der Landesbanken und um Gewährträgerhaftung und Anstaltslast, den staatlichen Garantien für die Sparkassen. Angebliche Vorteile aus dieser Lage würden durch Beschränkungen und Belastungen der Sparkassen ohnehin mehr als ausgeglichen.

Die Fusion von Dresdner und Deutscher Bank eröffnet den Sparkassen nach Ansicht von Hoppenstedt allerdings auch große Chancen. Er berichtet von einem starken Zulauf von Kunden zu den Sparkassen nach Bekanntgabe der Fusion vor einer Woche. Diesen Trend wollen die Sparkassen durch ein eigenes Online-Angebot verstärken. 870 Millionen Mark sollen dafür investiert und eine eigene Bank gegründet werden.

ro

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