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Traumhafte Erinnerung – albtraumhafte Preise. Für das Verschicken von Fotos hat die EU keine Preisgrenze gesetzt. Foto: mauritius images

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Wirtschaft: Sparsam telefonieren und surfen

Auch im Urlaub will man in Kontakt bleiben. Wer weiß wie, kann unnötige Kosten vermeiden

Mal schnell die E-Mails abrufen, ein paar Fotos verschicken, sich die neueste Folge der Lieblings-TV-Serie anschauen – wer will darauf im Urlaub verzichten? Das Smartphone oder der kleine Tablet-Computer sind für viele längst zum ständigen Begleiter geworden. Man hat sich daran gewöhnt, immer online zu sein. Doch wer sein Smartphone oder seinen mobilen Rechner auch im Urlaub nutzen will, sollte sich vor der Abreise über günstige Tarife informieren. Denn auch wenn die EU den schlimmsten Kostenfallen einen Riegel vorgeschoben hat, so lässt sich doch mit dem richtigen Tarif eine Menge Geld sparen. Billig ist das Roaming – also die Nutzung von Handy, Smartphone und mobilem Rechner in ausländischen Netzen – jedenfalls nicht.

Für das Telefonieren mit dem Handy in den Ländern der EU gelten ab dem 1. Juli neue Regeln. So müssen die Mobilfunkbetreiber Tarife anbieten, bei denen der Kunde für abgehende Gespräche maximal rund 42 Cent pro Minute (derzeit noch rund 46 Cent) bezahlt. Wer im EU- Ausland angerufen wird, zahlt dann maximal rund 13 Cent pro Minute (derzeit noch rund 18 Cent) bei sekundengenauer Abrechnung. Bei abgehenden Telefonaten muss erst nach einer halben Minute sekundengenau abgerechnet werden. Der Preis für SMS-Roaming liegt bei rund 13 Cent je Kurznachricht. Preise für MMS hat die EU nicht reguliert, daher kann das Versenden (oder Empfangen) eines Fotos oder Videos teuer werden.

Und Vorsicht: Wer sich in der Nähe von Grenzen aufhält, sollte darauf achten, dass sich das Handy oder der Surfstick nicht in das Netz eines Nicht- EU-Mitgliedslandes einwählt. Am Bodensee etwa kann es leicht passieren, dass man ein Schweizer Netz erwischt – und dann gelten die Preisobergrenzen der EU-Tarife nicht mehr!

Die Mobilfunkbetreiber dürfen trotz der Preisobergrenzen für Handygespräche innerhalb der EU auch alternative Preismodelle anbieten. Wer längere Gespräche im Ausland führen will, fährt dabei womöglich mit speziellen Auslandsoptionen – wie zum Beispiel mit dem „Smart Traveller“ von der Telekom oder dem „Reiseversprechen“ von Vodafone – günstiger. Wer aus dem Ausland nur sehr kurz zu Hause anruft, kommt mit dem EU-Tarif aber meist besser weg. Jedenfalls sollte man vor der Abreise klären, welcher Tarif eingestellt ist und dann gegebenenfalls eine günstigere Variante wählen. Das gilt vor allem, wenn man außerhalb der EU verreist. In einigen Ländern ist das Roaming immer noch sehr teuer. Manchmal kann man schon sparen, wenn man sich im Ausland in ein Partnernetz des heimischen Anbieters einwählt.

Am wichtigsten ist die Reisevorbereitung für diejenigen, die im Ausland nicht nur telefonieren, sondern auch ins Internet gehen wollen. Auch beim mobilen Surfen hat die EU eine Kostenbremse eingezogen. Die liegt bei 59,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Sind 80 Prozent der Deckelung erreicht, ist der Netzbetreiber dazu verpflichtet, dem Nutzer eine Warnung zu schicken. Nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden kann dieses Limit überschritten werden – dann gibt es keine weitere Warnung. Und wer weiß schon immer, welche Anwendung wie viel Megabyte verbraucht. Einige Anhaltspunkte liefert die kleine Tabelle.

Hinzu kommt, dass auch Kosten entstehen können, ohne dass der Nutzer es bemerkt, etwa wenn das E-Mail-Programm alle paar Minuten neue Mails abruft, oder die Software auf dem Smartphone sich aktualisieren will. Die automatische Einwahl ins Internet sollte man also unbedingt ausschalten.

Außerdem schützt der Kostendeckel nicht vor hohen Megabyte-Preisen. Die große Tariftabelle zeigt, dass die Standardpreise für mobiles Surfen im EU-Ausland bei den vier Netzbetreibern recht weit auseinanderliegen – von etwa 0,49 Euro pro Megabyte bis zu 3,40 Euro. Eine günstige Alternative bieten Tagespässe für mobiles Internet, die man zum Standardvertrag hinzubuchen kann. Womöglich kommt man aber billiger weg, wenn man WLAN-Hotspots nutzt, die einige Hotels sogar kostenlos anbieten.

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