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Wirtschaft: Spaten-Bräu klagt über nachlassenden Bierdurst

MÜNCHEN (tmh).Unter Deutschlands Bierbrauern herrscht weiter allgemeine Katerstimmung.

MÜNCHEN (tmh).Unter Deutschlands Bierbrauern herrscht weiter allgemeine Katerstimmung."Es geht ums Überleben," urteilte Jobst Kayser-Eichberg über die Lage vieler Brauereien.Der persönlich haftende Gesellschafter der Münchner Braugruppe Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA, zu der seit dem Vorjahr die Traditionsmarke Löwenbräu zählt, rechnet für die nächsten fünf bis zehn Jahre mit neuen Preiskämpfen und einer nochmaligen Konzentration der noch etwa 1200 deutschen Brauereien.Vor allem per TV beworbene "Fernsehbiere" würden den Wettbewerb mit Preisen für eine Kiste sogenanntes Premium-Pils zwischen 18 und 20 DM anheizen, sagte der Manager am Freitag bei der Bilanzvorlage der größten Münchner Braugruppe.Verstärkt wurde die Misere der Branche in der Vorperiode 1997/98 (zum 30.September) durch einen verregneten Sommer, die Einführung der 0,5 Promille-Grenze und einen sinkenden Pro-Kopf-Bierverbrauch.So habe im Vorjahr jeder Bundesbürger nur noch 127 (Vorjahr: 131) Liter Bier getrunken, klagte Kayser-Eichberg.Dieses Jahr rechnet er mit einem weiteren Rückgang des Bierdursts.Für die eigene Braugruppe, die bundesweit an sechster oder siebter Stelle stehe, blickt er optimistisch in die Zukunft.Die neue Tochter Löwenbräu soll im Jahr 2000 wieder Gewinne erwirtschaften.1997/98 hatte die Traditionsmarke ihr negatives Betriebsergebnis bereits von 26 auf knapp zehn Mill.DM Verlust reduziert.Das durch die Zusammenführung von Löwenbräu und Spaten errechnete Synergiepotential von jährlich 25 Mill.DM sei erst zur Hälfte gehoben.Dem stehen 50 Mill.DM einmalige Integrationskosten gegenüber.Entgegen dem Branchentrend erwartet das Münchner Duo auch 1998/99 wieder einen steigenden Bierausstoß.Im Vorjahr hatten die Münchner zusammen gut 3,1 Mill.Hektoliter Bier gebraut und einen Umsatz von 616 Mill.DM erreicht.

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