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Wirtschaft: Spekulationen um Fusionen auf dem Lastwagen-MarktVolvo und Scania im Mittelpunkt der nächsten Konzentrationsrunde

Hannover (brb/hof/HB). Die Nutzfahrzeugbranche beschäftigt sich wieder stärker mit Strategiespielen.

Hannover (brb/hof/HB). Die Nutzfahrzeugbranche beschäftigt sich wieder stärker mit Strategiespielen. Auf dem Spielfeld sind die deutsche MAN, die schwedische Scania, der US-Hersteller Paccar mit seiner holländischen Tochter DAF, die italienische Fiat-Tochter Iveco, die Toyota-Tochter Hino, der Nissan-Nutzfahrzeugbereich und Volkswagen. Trotz der Ruhe scheint eines sicher: „Die Konzentration muss weiter gehen", ist sich Maria Bissinger, Autoanalystin der Ratingagentur Standard&Poor’s sicher. Dazu zwinge der Kostendruck, dem mit hohen Stückzahlen begegnet werden müsse. Entscheidende Frage sei, wer das Kapital für teure Übernahmen habe. Auf der zurzeit in Hannover stattfindenden IAA Nutzfahrzeuge wird dagegen abgewiegelt. Demonstrativ bekundet MAN-Nutzfahrzeugchef Hakan Samuelsson sein Interesse an Vertriebskooperationen und gibt auch gleich die Richtung an: „Wir haben Kompetenz ab 7,5 Tonnen." Für die kleinen Lastwagen und Transporter ist er anscheinend auf Partnersuche. Bei Scania wird der Wille zur Unabhängigkeit betont. Die in diesem Jahr verkündete Kooperation mit der Toyota-Tochter Hino zeige, wohin der Weg geht, sagte Hasse Johansson, Vize-Präsident der Gruppe: „Wachstum in Unabhängigkeit", betonte Johansson auch Richtung Wolfsburg. Denn VW ist mit einem Stimmrechtsanteil von 34 Prozent der wichtigste Aktionär der Schweden. Doch Scania ist das Unternehmen, bei dem der Startschuss für die nächste Konzentrationsrunde fallen könnte. Bis Ende 2003 muss Konkurrent Volvo – mit 30,7 Prozent der zweitwichtigster Anteilseigner – entschieden haben, was mit dem Scania-Paket passiert. Diese Frist haben die EU-Wettbewerbshüter den Schweden gesetzt. Sicher wäre Wolfsburg an der Scania-Mehrheit interessiert, doch nur, wenn der Preis stimmt. Volvo aber suche, so heißt es in der Branche, nach Alternativen, um den Konkurrenten Scania nicht in die Arme des VW-Konzerns zu treiben. VW hat bereits jetzt das Mitspracherecht bei strategischen Entscheidungen. „Wir müssen unsere Aktien schließlich nicht verkaufen", sagt VW-Nutzfahrzeug-Chef Bernd Wiedemann mit einem Seitenhieb auf Volvo. Momentan werde Scania im Konzern wie eine Finanzbeteiligung behandelt, schließlich sei das Unternehmen in Europa profitabel.

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