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Wirtschaft: Springer-Verlag plant Tageszeitung für Kinder Weiteres Wachstum durch TV- oder Auslandsgeschäft

Berlin – Die größte Sorge der Verlage gilt derzeit den jungen Lesern, die sich von der Zeitungslektüre abwenden. Bei ihnen müsse von klein auf das Interesse für die Zeitung geweckt werden.

Berlin – Die größte Sorge der Verlage gilt derzeit den jungen Lesern, die sich von der Zeitungslektüre abwenden. Bei ihnen müsse von klein auf das Interesse für die Zeitung geweckt werden. Daher plant Springer eine Tageszeitung für Kinder mit entsprechend aufbereiteten Themen, sagte Mathias Döpfner, Vorstandschef der Axel Springer AG und kürzlich zum dritten Mal Vater geworden, bei der Hauptversammlung am Donnerstag. Wegen der demografischen Entwicklung bereitet der Verlag überdies eine Zeitschrift für ältere Leser vor. Bereits beschlossen ist, im kommenden Jahr nach dem Vorbild der erfolgreichen polnischen Zeitung „Fakt“ in Europa weitere Kaufzeitungen zu gründen.

Mit Blick auf die mögliche Aufstockung der Beteiligung an der ProSieben Sat 1 Media AG von jetzt 11,8 Prozent auf eine relevante Größe, sagte Döpfner, es gebe für Springer, den „derzeit profitabelsten Großverlag Deutschlands“, zwei Wege für weiteres Wachstum: Entweder die Internationalisierung des Printgeschäfts durch Übernahmen oder Gründungen. Dadurch würde Springer unabhängiger von der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland, aber abhängiger von der Entwicklung der gedruckten Medien. Oder aber, Springer baut mit dem Fernsehgeschäft ein zweites Standbein auf. Dies bedeute, die Abhängigkeit von der Binnenkonjunktur zu erhöhen, jene vom Printgeschäft aber zu senken. Beide Alternativen seien gleich attraktiv, eine Neubewertung oder gar Entscheidung, welche Springer wählen werde, gebe es nicht. „Sobald wir einen Anlass oder kapitalmarktrechtliche Verpflichtungen haben, dies zu sagen, werden wir es tun“, sagte Döpfner.

Einen Wechsel gibt es im Aufsichtsrat. Nach anhaltenden juristischen Streitereien mit seiner Stiefgroßmutter, der Mehrheitsaktionärin Friede Springer, ist Axel Sven Springer ausgeschieden. Ihm folgt der Rechtsanwalt Oliver Heine, ein Vertrauter des Verlegerenkels. usi

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