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Stahlkocher: Tarifverhandlungen gehen in die vierte Runde

Begleitet von erneuten Warnstreiks sind die Tarifparteien der nordwestdeutschen Stahlindustrie zu einer weiteren Verhandlungsrunde zusammengekommen.

Essen - Die IG Metall erwartet ein verbessertes Angebot. Zuletzt hatten die Arbeitgeber drei Prozent mehr Lohn sowie eine Einmalzahlung von 500 Euro angeboten. Dagegen fordert die Gewerkschaft für die rund 85.000 Stahl-Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen sieben Prozent mehr Gehalt. Die Vertragslaufzeit soll nach dem Willen der IG Metall zwölf Monate betragen, sieben Monate weniger als bislang von den Arbeitgebern gefordert.

Laut IG Metall legten erneut rund 3000 Stahl-Beschäftigte in 13 Betrieben vorübergehend die Arbeit nieder. Seit Beginn der Warnstreiks am vergangenen Freitag beteiligten sich damit nach Gewerkschaftsangaben insgesamt 19.000 Stahlkocher an den Protesten. "Die erste Warnstreikwelle mit einer solch hohen Beteiligung, das ist neu", sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Detlef Wetzel auf einer Protestkundgebung in Mülheim/Ruhr. "Ich kann den Arbeitgebern nur empfehlen, die Erwartungen in den Betrieben sehr ernst zu nehmen." Warnstreiks gab es der Gewerkschaft zufolge neben Mülheim auch in Siegen, Georgsmarienhütte, Krefeld, Dillenburg und Olpe.

Einen ersten Warnstreik meldete die IG Metall derweil auch aus der ostdeutschen Stahlindustrie: Im brandenburgischen Eberswalde traten demnach 150 Beschäftigte eines Walzwerks vorübergehend in den Ausstand. Für die rund 8000 Beschäftigten der Branche im Osten wird getrennt verhandelt; die nächste Tarifrunde findet am 21. September in Berlin statt. (tso/AFP)

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