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Wirtschaft: Staubiges Land

Der Wahlsieg von Sonia Gandhis Kongresspartei bei den Wahlen in Indien ist keine Überraschung. Und bald wird es Stimmen geben, die den löblichen, noch lange nicht abgeschlossenen Wirtschaftsreformen des scheidenden Ministerpräsidenten Atal Bihari Vaipayee und seiner Bharatiya Janata Partei (BJP) die Schuld an diesem Wahlsieg geben.

Der Wahlsieg von Sonia Gandhis Kongresspartei bei den Wahlen in Indien ist keine Überraschung. Und bald wird es Stimmen geben, die den löblichen, noch lange nicht abgeschlossenen Wirtschaftsreformen des scheidenden Ministerpräsidenten Atal Bihari Vaipayee und seiner Bharatiya Janata Partei (BJP) die Schuld an diesem Wahlsieg geben. Doch die BJP ist nicht gescheitert, weil sie versucht hat, die Wirtschaft zu reformieren. Sie ist gescheitert, weil sie die Reformen nicht entschlossen genug vorangetrieben hat.

Die BJP glaubte an einen leichten Sieg. Die Wirtschaft boomte; 2003 wuchs sie um 10,4 Prozent. Die BJP warb mit dem Slogan „Strahlendes Indien“ . Doch für den größten Teil des Landes passt die Beschreibung „staubiges Indien“ besser.

Indien strahlt nur für einen kleinen Teil seiner eine Milliarde großen Bevölkerung. Der Aufschwung in einigen Städten hat die klaffenden Unterschiede nur noch unterstrichen. Und die Regierung Vaipayee ist daran gescheitert, dass sie es in einem Land, in dem mehr als Zweidrittel der Bevölkerung von der Landwirtschaft abhängig sind, nicht geschafft hat, der ländlichen Bevölkerung zu zeigen, welchen Nutzen sie von den Reformen hat.

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