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Wirtschaft: Steigende IT-Ausgaben bringen Wirtschaft in Fahrt

Die Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung nimmt zu. Gestützt wurde sie am Montag von der Meldung über einen bevorstehenden leichten Anstieg der Investitionen in Informationstechnik.

Die Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung nimmt zu. Gestützt wurde sie am Montag von der Meldung über einen bevorstehenden leichten Anstieg der Investitionen in Informationstechnik. Auch Verbände erwarten schon bald ein Anziehen der Wirtschaft. Dagegen ging der deutsche Export im Dezember erneut leicht zurück, und die Ölpreise zogen an.

Markterhebungen aus Europa und den USA deuten daraufhin, dass sich die Investitionen in Informationstechnik (IT) schon im Laufe des Jahres deutlich erholen werden, um 2003 fast die Steigerungsraten der guten vorigen Dekade zu erreichen. So wird der weltweite IT-Markt 2002 um 6,1 Prozent auf 1159 Milliarden Euro zulegen. 2003 soll das Wachstum dann mit 10,5 Prozent zweistellig ausfallen. Im vergangenen Jahr hatte die IT-Industrie hingegen nur ein kleines Plus von 2,4 Prozent erzielt. Das belegen Zahlen der maßgeblichen Europäischen Markterhebung des Eito-Instituts.

Auch der Bundesverband deutscher Banken (BdB) erwartet spätestens im Frühjahr einen leichten Aufschwung. Allerdings werde sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt vorerst weiter zuspitzen. Dies geht aus den Prognosen hervor, die der Verband in Berlin vorstellte. Mehr Jobs seien erst zu erwarten, wenn das Bruttoinlandsprodukt mit einer auf das Jahresrate von zwei Prozent wachse.

Der Präsident des Verbandes, der Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer, sagte, "da es aller Voraussicht nach in den USA wirtschaftlich aufwärts geht, dürften die Auswirkungen im Euro-Raum ab dem zweiten Quartal zu spüren sein. Dennoch wäre es fahrlässig, allein auf den Aufschwung in Amerika zu bauen". Auch in diesem Jahr sei zu befürchten, dass Deutschland beim Wirtschaftswachstum "wieder nur einen der hinteren Plätze im Euro-Raum belegen wird".

Eine Erholung erst in der zweiten Jahreshälfte erwartet der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA). "Der drastische Rückgang im Außenhandel mit den USA zum Jahresende 2001 spricht gegen eine kurzfristige Erholung unserer Außenwirtschaft bereits im ersten oder zweiten Quartal des laufenden Jahres", sagte BGA-Präsident Anton Börner am Montag. Eine Erholung der Konjunktur werde von den USA und Südostasien ausgehen.

Im Dezember war der deutsche Export aber noch zurückgegangen, und zwar um 6,7 Prozent auf 637,3 Millionen Euro. Auch der Außenhandel mit den USA verringerte sich. Nach den Dezember-Daten des Statistischen Bundesamtes gingen die Ausfuhren in die USA wie auch in den Vormonaten zurück, und zwar um 6,0 Prozent. Die deutschen Einfuhren aus den USA brachen mit einem Minus von 32,6 Prozent im Dezember im Vorjahresvergleich regelrecht ein. "Trotz der Rückgänge in den letzten zwei Monaten 2001 blieben die USA hinter Frankreich das wichtigste Bestimmungsland für deutsche Ausfuhren", teilte das Statistikamt mit.

Zum Risiko für eine Wirtschaftserholung könnte auch der steigende Ölpreis werden. Ängste vor einem möglichen Angriff der USA auf den Irak ließen den Preis für einen Barrell (159 Liter) Brent-Öl in London am Montag auf mehr als 24 Dollar steigen. Das ist der höchste Stand seit sechs Monaten.

brö, HB

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