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Steueraffäre: Fahnder filzen 150 Verdächtige

In der so genannten Liechtenstein-Affäre sind bislang 91 Verdächtige geständig. 150 Wohnungen und Büros von mutmaßlichen Steuersündern wurden durchsucht - vor allem in deutschen Großstädten. Nach bisherigen Erkenntnissen sind mindestens 200 Millionen Euro am Fiskus vorbei ins Ausland geschafft worden.

Bei den Ermittlungen in der Affäre um die Steuerhinterziehung reicher Deutscher über Stiftungen in Liechtenstein hat die Staatsanwaltschaft Bochum bislang Wohnungen und Büros von rund 150 Verdächtigen durchsucht. 91 von ihnen hätten  die Vorwürfe eingeräumt und zum Teil bereits einen Teil ihrer Steuerschuld als Abschlagszahlung beglichen, sagte Staatsanwalt Hans-Ulrich Krück. So seien bereits 27,8  Millionen Euro zusammengekommen; diese Summe erhöhe sich täglich.

Die meisten Durchsuchungen gab es im Großraum München, in Frankfurt am Main, in Stuttgart, Hamburg und Nordrhein-Westfalen, wie Krück weiter mitteilte. Bei den durchsuchten Banken fahndeten die Ermittler seinen Angaben zufolge nach Konten oder Schließfächern einzelner Beschuldigter. Einzelne Bankmitarbeiter stünden zudem im Verdacht, Kunden bei der Geldanlage über Liechtensteiner Stiftungen geholfen und damit Beihilfe zur Steuerhinterziehung geleistet zu haben.

In der Affäre um Steuerhinterziehung über Liechtensteiner Banken sind nach Aussage Krücks mindestens 200 Millionen Euro am Fiskus vorbei ins Ausland geschafft worden. Der Steuerschaden sei "immens".

Kritik am Vorgehen der Behörden wies die Staatsanwaltschaft zurück. Der Bundesnachrichtendienst hatte die Daten über die Konten in Liechtenstein von einem Ex-Mitarbeiter gekauft. Die dänische Regierung etwa hatte diese Informationen als "Hehlerware" eingestuft. (jam/dpa/AFP)

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