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Wirtschaft: Steuerfreier Gewinn

Die Übernahme des US-Bankhauses Bankers Trust durch die Deutsche Bank hat den Frankfurtern - sozusagen nebenbei - einen ganz ansehnlichen Gewinn eingebracht. Erst auf den zweiten Blick läßt sich dieser in den jetzt vorgelegten Halbjahreszahlen erkennen.

Die Übernahme des US-Bankhauses Bankers Trust durch die Deutsche Bank hat den Frankfurtern - sozusagen nebenbei - einen ganz ansehnlichen Gewinn eingebracht. Erst auf den zweiten Blick läßt sich dieser in den jetzt vorgelegten Halbjahreszahlen erkennen. Dort ist der Gewinn vor Steuern mit 2322 Mill. Euro ausgewiesen, ein kleiner Rückgang von 1,7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresergebnis. Nach Steuern aber ist der Gewinn um gute 45 Prozent auf immerhin 1802 Mill. Euro gestiegen. Die Differenz macht deutlich: Die Deutsche Bank mußte 600 Mill. Euro weniger Steuer zahlen.Rund 40 Mill. Euro sparten die Banker infolge der im Rahmen der ersten Stufe der Steuerreform rückwirkend zum 1. Januar erfolgten Reduzierung der Körperschaftssteuer auf einbehaltene Gewinne von 45 Prozent auf 40 Prozent. Die anderen 560 Mill. Euro aber brachte die Übernahme von Bankers Trust. Als feststand, daß die Deutschen das amerikanische Bankhaus zu 93 Dollar pro Aktie oder insgesamt rund neun Mrd. Dollar übernehmen würden, schloß man in Frankfurt ein Kurssicherungsgeschäft ab. Und der Dollarkurs entwickelte sich im Sinne der Deutschen Bank - er stieg und stieg. Das Ergebnis war ein Gewinn von fast 20 Pfennigen pro Dollar, heißt es nun inoffiziell in Frankfurt. Zusätzlich verdientes Geld, für das das Institut keine Steuern bezahlen muß. Ureigenstes Bankgeschäft, das zeigt, daß die Devisenhändler der Frankfurter ein sicheres Gespür für den Markt hatten, und beizeiten die richtige Entscheidung trafen. Wieviel der 1446 Mill. Euro an Boni für dieses Geschäft gezahlt wurden, ist allerdings nicht bekannt.

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