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Wirtschaft: Stiftung Warentest sucht nach neuen Geldquellen

Berlin (hop). Die Stiftung Warentest drängt bei der Bundesregierung darauf, mit einem Stiftungsvermögen ausgestattet zu werden.

Berlin (hop). Die Stiftung Warentest drängt bei der Bundesregierung darauf, mit einem Stiftungsvermögen ausgestattet zu werden. „Es kann nicht sein, dass die Höhe der staatlichen Zuwendungen von der jeweiligen politischen Wetterlage abhängt“, sagte Stiftungsvorstand Werner Brinkmann am Dienstag in Berlin. Die öffentlichen Zuschüsse für die Produkttester wurden im vergangenen Jahr um zwei Millionen Mark auf elf Millionen Mark reduziert. Dank großer Kosteneinsparungen bei der Herstellung der Stiftungs-Publikationen, Vertrieb und Werbung schloss die Stiftung allerdings das Geschäftsjahr 2001 trotzdem mit einem positiven Ergebnis von 2,5 Millionen Mark ab.

Ursprünglich hatte Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) geplant, den staatlichen Zuschuss wesentlich stärker zurückzufahren – und zwar um fünf Millionen Mark auf acht Millionen. Durch den Bundestag wurde die Kürzung allerdings verringert. Und für 2002 steigt der Zuschuss nur leicht auf 11,5 Millionen Mark.

Um weiteren Diskussionen über den Zuschuss vorzubeugen, sollte der „Geburtsfehler“ der 1964 vom Bund gegründeten Stiftung – das fehlende Stiftungsvermögen – beseitigt werden, sagte Brinkmann. Ein Betrag von 93 Millionen Euro würde nach Schätzung der Stiftung genügend Erträge erwirtschaften, um den aktuellen Bundeszuschuss zu ersetzen. Im Verbraucherschutzministerium habe man für den Vorschlag große Sympathien, sagte Brinkmann. Eine Zusage habe die Stiftung aber noch nicht erhalten.

Daneben kämpft die Stiftung mit einem rückläufigen Verkauf ihrer Zeitschriften „test“ und „Finanztest“. Über den Heftverkauf erzielt sie den größten Teil ihrer Erträge. Bei „test“ sank im vergangenen Jahr der durchschnittliche Verkauf je Monat im Vergleich zum Jahr 2000 um 5,5 Prozent auf 633000 Exemplare und bei „Finanztest“ um 6,5 Prozent auf 320000 Hefte. Der Rückgang hatte Mindereinnahmen von sechs Millionen Mark zur Folge. Im laufenden Jahr habe sich die Lage jedoch stabilisiert.

Stark gestiegen sei das Interesse am Internetangebot der Stiftung Warentest. Die Zahl der Seitenaufrufe sei nach durchschnittlich fünf Millionen je Monat Anfang 2001 auf rund 13 Millionen in diesem Jahr gestiegen. Auch der kostenpflichtige Teil werde gut angenommen. Mittlerweile erzielt die Stiftung darüber Einnahmen von monatlich etwa 40000 Euro. Dadurch könnten die Mindereinnahmen aus dem Zeitschriftenverkauf jedoch nicht ausgeglichen werden.

Brinkmann betonte die Bedeutung der Stiftung Warentest. Wegen der Vielzahl von Skandalen, etwa bei Lebensmitteln, seien die Verbraucher „verunsicherter denn je“. Durch ihre Tests biete die Stiftung Orientierung. Neben den traditionellen Bereichen wie Unterhaltungselektronik oder Körperpflege untersucht die Stiftung verstärkt Lebensmittel. Geplant ist auch, Anbieter von Aus- und Weiterbildungsprogrammen auf ihre Qualität hin zu untersuchen. Hier stehe noch die Genehmigung durch das Bundesbildungsministerium aus, sagte Brinkmann.

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