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Wirtschaft: Strategiewechsel bei Pixelpark zahlt sich aus

Berliner Internetfirma nähert sich der Gewinnschwelle – Umsatzschwund im vierten Quartal gestoppt

Berlin Der Berliner Internetdienstleister Pixelpark hat Fortschritte bei seiner Sanierung gemacht. Nach einem „erfolgreichen Strategiewechsel“ sei der Verlust trotz eines Umsatzrückgangs im Geschäftsjahr 2003 deutlich gesunken, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. „Die Sanierung ist nahezu abgeschlossen“, sagte Pixelpark-Chef Michael Riese in einer Telefonkonferenz. „In der zweiten Jahreshälfte 2004 wollen wir im operativen Geschäft wieder Gewinne machen.“

Pixelpark gehörte einst zu den Pionieren der Internetwirtschaft. Ende der 90er Jahre machte das von Paulus Neef gegründete Unternehmen mit der Konzeption und Gestaltung von Webseiten ein glänzendes Geschäft. Nach dem Ende der Interneteuphorie brach der Markt regelrecht zusammen. Ende 2002 wurde Neef dann vom Aufsichtsrat aus dem Unternehmen gedrängt und auf Schadenersatz verklagt. Der Vorwurf: Neef soll die Logistikberatung ZLU zu einem überhöhten Preis von dem Vater seiner Lebensgefährtin gekauft haben. In dem Verfahren geht es um 23 Millionen Euro.

Das neue Management mit Vorstand Riese an der Spitze hat das Unternehmen im vergangenen Jahr neu aufgestellt. Neben der Gestaltung von Webseiten will sich das Unternehmen stärker als technischer Dienstleister und als Unternehmensberater in den Bereichen Logistik und Informationstechnik profilieren. Nach Angaben von Riese hat diese Strategie bereits im vergangenen Jahr erste Erfolge gezeigt. Im vierten Quartal stieg der Umsatz um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Pixelpark habe eine Reihe neuer Kunden gewonnen und gleichzeitig die Kosten gedrückt, sagte Riese. Besonders der Personalaufwand hat sich durch den Abbau von Mitarbeitern mehr als halbiert. Pixelpark beschäftigt derzeit 145 Mitarbeiter, davon 80 in Berlin. Unter dem Strich sank der Umsatz im Gesamtjahr 2003 auf 14,2 Millionen Euro nach 39,2 Millionen Euro im Vorjahr.

Den Verlust reduzierte Pixelpark auf 6,6 Millionen Euro nach 38,5 Millionen Euro im Jahr 2002. Dabei sanken die flüssigen Mittel erheblich. Pixelpark hat jetzt noch 4,1 Millionen Euro in der Kasse. Ende 2002 waren es noch 14,9 Millionen Euro. Frisches Geld brauche das Unternehmen aber nicht, betonte Riese. Schließlich werde Pixelpark nach der aktuellen Planung im zweiten Halbjahr die Gewinnschwelle erreichen. 2005 soll dann das Gesamtunternehmen wieder profitabel arbeiten. Riese will auch in Zukunft von der Bekanntheit der Marke Pixelpark profitieren. Nach einer Studie der Meta Group habe sich Pixelpark unter den 20 wichtigsten IT-Beratern etabliert. Wie stark der Umsatz im laufenden Jahr steigen soll, sagte Reise nicht.

Die Analysten von Investment Research trauen Pixelpark ein Comeback zu und schätzen, dass sich der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr auf 27,8 Millionen fast verdoppelt. Das Kursziel für die Pixelpark-Aktie legen sie bei 2,50 Euro fest. Am Dienstag reagierte das Papier mit einem Abstieg von 2,78 Prozent auf 1,40 Euro. Die Analysten betonen: Pixelpark sei nur „spekulative orientierten“ Investoren zu empfehlen. msh

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