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Wirtschaft: Streit der Anteilseigner lähmt EADS

Neuer Anlauf zur Einigung geplant

München - Fertigungsprobleme, Aktionärszwist und Dollarschwäche: Die Probleme der Flugzeugtochter Airbus wachsen der EADS-Führung über den Kopf. Der Streit zwischen den industriellen Anteilseignern der EADS und dem französischen Staat droht die Airbus-Muttergesellschaft zu blockieren. Bis zuletzt stehen sich Lagardère und Daimler-Chrysler auf der einen Seite und der französische Staat auf der anderen Seite unversöhnlich gegenüber. Frankreich will zur Finanzierung des neuen A 350 eine Kapitalerhöhung durchsetzen, die industriellen Anteilseigner lehnen diesen Schritt nach wie vor ab, sie wollen ihre Anteile weiter reduzieren. Die EADS lehnte einen Kommentar am Donnerstag ab.

Nachdem am vergangenen Freitag eine Sitzung des EADS-Verwaltungsrates kurzfristig abgesagt wurde, wollen die Beteiligten unter der Führung der Repräsentanten der Großaktionäre Manfred Bischoff und Arnaud Lagardère am heutigen Freitag einen neuen Anlauf nehmen. Bis zuletzt war unklar, ob das Treffen zustande kommt. Daimler-Chef Dieter Zetsche lehnte am Dienstag dieser Woche eine Kapitalerhöhung ab, zeigte sich aber zuversichtlich, die Finanzierung des A 350 lösen zu können. Frankreich wünsche, „dass dieses große Projekt beschlossen“ werde, sagte Industrieminister François Loos.

„Das entscheidende Problem für Airbus und die EADS ist der Wechselkurs“, urteilt Lehmann Brothers. Flugzeuge werden traditionell in Dollar abgerechnet, Airbus produziert aber fast ausschließlich im Euroraum. In den vergangenen Jahren hat der Dollar fast ein Drittel seines Wertes verloren, jetzt geht die US-Währung fast ungebremst auf einen Kurs über 1,30. Bereits in diesem Jahr belastet der Dollarverfall die EADS mit 860 Millionen Euro. fas (HB)

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